Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke
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9783205987130 - Rocek (Autor): Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke
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Rocek (Autor)

Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke (1997)

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Böhlau, 1997. 1997. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm. Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor).
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9783205987130 - Rocek (Autor): Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke
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Böhlau, 1997. 1997. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm. Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. 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Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130.
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Böhlau: Böhlau, 1997. 1997. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm. Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor).
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9783205987130 - Rocek (Autor): Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke
Rocek (Autor)

Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke (1997)

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1997 Hardcover 414 S. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Versand D: 6,99 EUR Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor), Angelegt am: 20.09.2012.
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Rocek (Autor)

Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Er war Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandsei (1997)

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1997 Hardcover 414 S. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern ""Erzherzog Karl"" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein ""Schüler Freuds"" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: "". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben."" Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, ""Mars im Widder"" und ""Beide Sizilien"", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Versand D: 6,95 EUR Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern ""Erzherzog Karl"" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein ""Schüler Freuds"" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: "". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben."" Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, ""Mars im Widder"" und ""Beide Sizilien"", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130.
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3205987136 - Rocek (Autor): Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke
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Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Er war ke (1997)

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1997 Hardcover 414 S. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern "Erzherzog Karl" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein "Schüler Freuds" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: ". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben." Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, "Mars im Widder" und "Beide Sizilien", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor), gebraucht; sehr gut, 2014-09-19.
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3205987136 - Rocek (Autor): Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Er war Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandsei
Rocek (Autor)

Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Er war Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandsei (1997)

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1997 Hardcover 414 S. 24,4 x 17,8 x 3,6 cm Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern ""Erzherzog Karl"" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein ""Schüler Freuds"" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: "". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben."" Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, ""Mars im Widder"" und ""Beide Sizilien"", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130 Versand D: 6,95 EUR Vergleichende Literaturwissenschaft Lernet-Holenia, Alexander Biographie Schriftsteller Erinnerungen Sprachwissenschaften Geisteswissenschaften Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) Er war kein Schriftsteller im üblichen Sinn. Er war ein Herr, der schrieb. Bis zu seinem Tod anno 1976 gefiel er sich in der Rolle des galligen Grandseigneurs. Ohne Zweifel besaß der weiland k. u. k. Kavallerieoffizier Alexander Lernet-Holenia außerordentliche literarische Talente, er hatte Grandezza und altösterreichischen Charme. Der artete freilich manchmal ins Gemeingefährliche, ja buchstäblich Schlagfertige aus. Die erste Biographie dieses ungewöhnlichen Sprachkünstlers stammt von einem langjährigen Verehrer, der sich um Lernet-Holenia durch die Herausgabe von dessen lyrischem Gesamtwerk verdient gemacht hat. Roman Rocek will und kann die persönliche Vertrautheit mit dem Biographierten nicht verschweigen. Das ist ein Vorzug seiner umfangreichen Arbeit, zugleich ihr Mangel. Besonderes Augenmerk richtete Rocek bei seinen Recherchen auf die legendenumwobene Herkunft. Mittels einer zwar keineswegs lückenlosen, aber zumindest plausiblen Indizienkette versucht der Biograph nachzuweisen: Alexander Maria Lernets leiblicher Vater war Erzherzog Karl Stephan. Weil sich der Einspringer vor dem Gesetz, der die verwitwete, hochschwangere Baronin Boyneburgk geb. Holenia heiratete, in der Folge nicht genau an die Vereinbarungen hielt, wurde seine Existenz auf penibel kakanische Weise vernichtet. Leider gibt es keinen endgültigen Beweis für diese These. Doch sie würde Charakterseltsamkeiten und Marotten eines illegitimen, um seinen richtigen Namen betrogenen Sohnes erklären: den fast krankhaften Haß auf das Haus Habsburg-Lothringen ebenso wie die auffällige Wahl aparter Domizile. Als junger Mann bevorzugte Alexander Lernet-Holenia ein Wiener Hotel, das ausgerechnet nach dem Sieger von Aspern ""Erzherzog Karl"" hieß. Stimmte die Theorie vom allerhöchsten Bastard, wäre das sein Urgroßvater gewesen. Und im Alter lautete die standesgemäße Adresse schlicht und einfach: Hofburg. Für das Reifen der künstlerischen Persönlichkeit waren allerdings, wie Rocek überzeugend darlegt, zwei andere Einflüsse von prägender Bedeutung: die aus der gemeinsamen Militärzeit datierenden Freundschaften mit dem Psychoanalytiker und Autor Alfred Freiherr von Winterstein und dem Villon-Übersetzer K. L. Ammer alias Oberstleutnant Karl Klammer. K. L. Ammers poetische Formenstrenge und Wintersteins parapsychologische Interessen spiegeln sich deutlich im OEuvre Lernet-Holenias. Zu behaupten, dieser sei aufgrund seiner Nähe zu Winterstein ein ""Schüler Freuds"" gewesen, scheint dennoch ein wenig übertrieben. Daß Rilke den debütierenden Lyriker schätzte und förderte, war bereits bekannt. Erstmals aber wird hier das Verhältnis detailliert dokumentiert und untersucht. Gleiches gilt für die vertracktere Beziehung zu Gottfried Benn. Erhellende Schlaglichter wirft der Band zudem auf die Epoche des Nationalsozialismus, die Lernet-Holenia nicht zuletzt durch Interventionen von Emil Jannings, seinem Nachbarn am Wolfgangsee, relativ unbeschadet überstand. Dankbar liest man auch ein Zitat Stefan Zweigs, der in einem Brief an Richard Strauss den jüngeren Kollegen trefflich charakterisierte: "". . . er ist ein geheimnisvoller Mensch als Dichter, ganz groß in seinen Gedichten und einigen seiner dramatischen Szenen, dann wieder unglaublich lässig, wenn er mit der linken Hand und aus Geldverdienerei Komödien oder leichte Romane schreibt, die dann gar keine Tiefe, aber noch immer Grazie haben."" Zwei der gewichtigsten und virtuosesten Erzähltexte Lernet-Holenias, ""Mars im Widder"" und ""Beide Sizilien"", sollten erst entstehen. Allein schon ihretwegen gebührt ihm der Respekt der Nachwelt. Und sie hat Grund genug, sich seiner zu erinnern: Alexander Lernet-Holenia wurde heute vor hundert Jahren geboren. ULRICH WEINZIERL FAZ Die neun Leben des Alexander Lernet- Holenia. Eine Biographie [Gebundene Ausgabe] Roman Rocek (Autor) ISBN-10 3-205-98713-6 / 3205987136 ISBN-13 978-3-205-98713-0 / 9783205987130.
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