Woran glaubt, wer glaubt 16 Gespräche Gott und die Welt
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Die römisch-katholische Kirche -- ein hierarchischer Koloss, geprägt von Machtwillen und Dogmatismus. So lautet das Vorurteil, entstanden nicht ohne Zutun des Vatikans und gepflegt von schlagzeilenlüsternen Medien, enttäuschten Klerikern und fortschrittlichen Stammtischlern. Die Wiener Journalistin Michaela Schlögl hinterfragt dieses Vorurteil. Vom Landpfarrer bis zum Bischof, von der engagierten Laiin bis zum kritischen Künstler lässt sie Katholiken selbst zu Wort kommen, lässt sie aus ihrem Leben und von ihrem Glauben erzählen. Das spannend zu lesende Ergebnis: Bei sämtlichen Reizthemen -- Zölibat, Unfehlbarkeit, Frauengleichberechtigung, Abtreibung -- herrscht in der katholischen Kirche keineswegs dogmatische Gleichschaltung, sondern muntere Meinungsvielfalt. Noch mehr: Selbst die strengen vatikanischen Lebensanweisungen scheinen an der Basis und sogar im Klerus selbst dermaßen durchlöchert zu sein, dass sich der Leser verwundert die Augen reibt. Da beschreibt der Priester Placidus Suppan etwa, dass ein römischer Prälat völlig unbehelligt nach dem Dienst seine Klerikerkluft ablegt, um mit seiner Freundin einen Ausflug ins Grüne zu machen. Ungewollt schwangeren Mädchen rät Pater Suppan unumwunden zur Abtreibung. Neben seiner barocken Wallfahrtskirche in der Steiermark hat der Geistliche einen buddhistischen Zen-Garten angelegt. Wen wundert es, dass Pater Suppan schwärmt: "Bei mir ist die Kirche immer voll!" Diese Freiheit eines Christenmenschen beseelt viele Beiträge des Buches. "Was mich in der Kirche hält ist die Tatsache, dass sie das Evangelium besitzt", bekennt die Doktorin der Theologie Elisabeth Kainz -- die Hierarchien könne man ruhigen Gewissens missachten. Ähnlich beschreibt der Minoritenpater Franz Mikl das Ziel seiner religiösen Entwicklung und freut sich ungewollt humorvoll: "In meiner Gemeinde ist es mir gelungen, den liebenden Gott durchzusetzen." Gibt es also gar keine Katholiken mehr, die das Vorurteil der selbstgewissen und dogmatischen Amtskirche bestätigen? Doch, und zwei von ihnen kommen ebenfalls zu Wort. Schwer bemühen sich die österreichischen Bischöfe Klaus Küng und Kurt Krenn, verständlich den Glauben darzulegen. Ihre Beiträge sind Paradebeispiele kirchlicher Wirklichkeitsferne, liebloser Moral und theologischer Floskelkunst. Außerehelicher Geschlechtsverkehr sei "ein Verstoß gegen die Liebe", richtet etwa Bischof Küng, begründet das Männer-Priestertum mit Christus und fordert von Ehepaaren "Kinder, auch in größerer Anzahl". Selbstbewusst verteufelt sein Amtsbruder Krenn gelebte Homosexualität, Psychoanalyse und Marxismus. Verständnis für Menschen, deren Unmut über die katholische Kirche im Austritt mündet, hat der Kirchenmann nicht: "Die leben ja gegen ihren eigenen Sinn." --Uwe Birnstein, Taschenbuch, Label: Deutscher Taschenbuch Verlag, Deutscher Taschenbuch Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2001-12-01, Studio: Deutscher Taschenbuch Verlag, Verkaufsrang: 2333575.

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Die römisch-katholische Kirche -- ein hierarchischer Koloss, geprägt von Machtwillen und Dogmatismus. So lautet das Vorurteil, entstanden nicht ohne Zutun des Vatikans und gepflegt von schlagzeilenlüsternen Medien, enttäuschten Klerikern und fortschrittlichen Stammtischlern. Die Wiener Journalistin Michaela Schlögl hinterfragt dieses Vorurteil. Vom Landpfarrer bis zum Bischof, von der engagierten Laiin bis zum kritischen Künstler lässt sie Katholiken selbst zu Wort kommen, lässt sie aus ihrem Leben und von ihrem Glauben erzählen. Das spannend zu lesende Ergebnis: Bei sämtlichen Reizthemen -- Zölibat, Unfehlbarkeit, Frauengleichberechtigung, Abtreibung -- herrscht in der katholischen Kirche keineswegs dogmatische Gleichschaltung, sondern muntere Meinungsvielfalt. Noch mehr: Selbst die strengen vatikanischen Lebensanweisungen scheinen an der Basis und sogar im Klerus selbst dermaßen durchlöchert zu sein, dass sich der Leser verwundert die Augen reibt. Da beschreibt der Priester Placidus Suppan etwa, dass ein römischer Prälat völlig unbehelligt nach dem Dienst seine Klerikerkluft ablegt, um mit seiner Freundin einen Ausflug ins Grüne zu machen. Ungewollt schwangeren Mädchen rät Pater Suppan unumwunden zur Abtreibung. Neben seiner barocken Wallfahrtskirche in der Steiermark hat der Geistliche einen buddhistischen Zen-Garten angelegt. Wen wundert es, dass Pater Suppan schwärmt: "Bei mir ist die Kirche immer voll!" Diese Freiheit eines Christenmenschen beseelt viele Beiträge des Buches. "Was mich in der Kirche hält ist die Tatsache, dass sie das Evangelium besitzt", bekennt die Doktorin der Theologie Elisabeth Kainz -- die Hierarchien könne man ruhigen Gewissens missachten. Ähnlich beschreibt der Minoritenpater Franz Mikl das Ziel seiner religiösen Entwicklung und freut sich ungewollt humorvoll: "In meiner Gemeinde ist es mir gelungen, den liebenden Gott durchzusetzen." Gibt es also gar keine Katholiken mehr, die das Vorurteil der selbstgewissen und dogmatischen Amtskirche bestätigen? Doch, und zwei von ihnen kommen ebenfalls zu Wort. Schwer bemühen sich die österreichischen Bischöfe Klaus Küng und Kurt Krenn, verständlich den Glauben darzulegen. Ihre Beiträge sind Paradebeispiele kirchlicher Wirklichkeitsferne, liebloser Moral und theologischer Floskelkunst. Außerehelicher Geschlechtsverkehr sei "ein Verstoß gegen die Liebe", richtet etwa Bischof Küng, begründet das Männer-Priestertum mit Christus und fordert von Ehepaaren "Kinder, auch in größerer Anzahl". Selbstbewusst verteufelt sein Amtsbruder Krenn gelebte Homosexualität, Psychoanalyse und Marxismus. Verständnis für Menschen, deren Unmut über die katholische Kirche im Austritt mündet, hat der Kirchenmann nicht: "Die leben ja gegen ihren eigenen Sinn." --Uwe Birnstein, Taschenbuch, Label: Deutscher Taschenbuch Verlag, Deutscher Taschenbuch Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2001-12-01, Studio: Deutscher Taschenbuch Verlag, Verkaufsrang: 2333575.

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8° , Hardcover/Pappeinband Michaela Schlögl, Woran glaubt, wer glaubt 16 Gespräche über Gott und die Welt, Hrsg. Paul Zsolnay Verlag, Wien, 1999, OHardcover+OU, 8°, 187 S guter-sehr guter Zustand. ohne nennenswerte Mängel Versand D: 7,00 EUR Religion.

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