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9783630866970 - Jürgen Lemke: Ganz normal anders - Auskünfte schwuler Männer aus der DDR
Jürgen Lemke

Ganz normal anders - Auskünfte schwuler Männer aus der DDR (1989)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 9783630866970 bzw. 3630866972, in Deutsch, 266 Seiten, 1989. Ausgabe, Luchterhand Literaturverlag, Frankfurt a.M. gebraucht.

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Von Privat, schlaubi-chris, [4728424].
Hinweis zum Buch: Das seltene Buch stand 25 Jahre ungelesen im Regal und ist daher in einem sehr guten Zustand. Zum Inhalt: Auskünfte schwuler Männer aus der DDR. Mit einer Vorbemerkung von Irene Runge: Ganz anders und normal? Ich hätte wetten mögen, daß es schwule Akademiker und Künstler leichter haben als schwule Arbeiter. Aber die hier erzählten Lebensgeschichten belegen anderes. Auch das Klischee: Schwule Männer wollen Frauen sein, stimmt eher in Ausnahmefällen. Lothariane, alias Lothar, ist Transvestit. Als sie in Frauenkleidern fühlt er/sie oder sie/er sich mit sich selbst identisch. Von den anderen Männern in diesem Buch ist zu erfahren, daß sie auf sehr verschiedene Weise anders sind. Einerseits regeln sie ihr Leben nach den allgemein üblichen Normen des Umgangs. Nur in einem sind sie wirklich anders als Männer sonst: sie sind Männer, die Männer lieben. Vieles von dem, was diese Männer sagen, kenne ich aus endlosen Gesprächen mit meinen Freundinnen. - Sind wir uns gleich in unserer Sehnsucht? Es könnte sehr einfach sein mit diesen verschiedenen Lieben, wäre da nicht eine Geschichte der Diskriminierung zu überwinden, aus der die Verachtung jener anderen Liebe zur Normalität avancierte. Diese Verachtung ist nicht privat geblieben. Bis heute ist nicht bekannt, wie viele homosexuelle Männer in deutschen Konzentrationslagern umgekommen sind. Ein Mann berichtet in diesem Buch von seiner Lagerzeit. Andere, Ältere wie er, sprechen über die Angst, die in jenenjahren keine Sorge um den guten Ruf, sondern Angst vor dem Tod gewesen ist. Für sie war der 8. Mai ein wirklicher Tag der Freiheit, die zu doppelter Befreiung führen soll. In der DDR wird der Paragraph ausgesetzt und später abgeschafft. Die andere Liebe ist nicht mehr kriminalisiert. Lebensgeschichten werden zu Berichten, die in die konkrete Zeitgeschichte führen. Doch Erinnerungen können auch täuschen. In solchen Fällen lernen wir, was Menschen Wichtig ist, was sie über sich preisgeben können und wollen. Vieles wird vergessen. Es muß jemand da sein, der jene Geschichte von unten festhält. Die Grauzonen des Alltags werden oft zufällig archiviert. Jürgen Lemke, von Beruf Diplomökonom, geschieden, kinderlos, wohnhaft in Berlin, in einem Neubau, hat versucht, diese uns zur Fremdheit erstarrte andere Normalität aufzuspüren. Seit etwa zehn Jahren hat er Tonbandnotizen gemacht. Die meisten der Männer kennt er länger. Er sammelte diese Lebensgeschichten unsystematisch. Seine Kernfrage gilt den Möglichkeiten, die schwule Männer in der DDR haben und nutzen. Er will wissen, wie sie sich und ihre eigene Geschichte in unseren Alltag einordnen, wie sie uns erleben. Manches von dem, was diese Männer äußern, erscheint mir banal. Doch aus dem Blickwinkel einer gelebten Homosexualität bekommen die gewöhnlichsten Ereignisse Gewichtigkeit. Die Furcht davor, anders zu sein als alle, ist eine Erfahrung. Sie heißt: anders behandelt zu werden, oft ausgegrenzt, stigmatisiert, sich selbst nicht finden zu können. Beim Lesen dieser Berichte ertappe ich mich dabei, Stereotypen nachzuspüren. Will ich wirklich wissen, warum diese Männer sind, wie sie sind? lst es wirklich wichtig herauszufinden, warum sie Männer und keine Frauen begehren? Antworten darauf kann dieses Buch nicht liefern. Für die Befragten scheinen solche Fragen zudem nicht relevant. Für sie ist es wichtig, mit den Tatsachen zu leben. N. spricht verbittert von Überlebensstrategien. Ich Versuche dennoch, fast automatisch, den Lebensgeschichten systematische Hinweise zu entlocken. Ist es Zufall, daß Mütter fast wie Heilige verehrt werden und Väter eher gestörte oder keine Beziehungen zu ihren Söhnen haben? Es ist, als setze sich die Feindseligkeit der Väter in der Furcht vor Männerfeindseligkeit fort. Sind das Erfahrungen oder Erwartungen? Fast alle in diesem Buch berichten vom Versteckspiel, das in der eigenen Familie beginnt. Sie sind bis zum Selbsthaß entsetzt, wenn schließlich klar ist, daß das eigene Leben nicht das der Umwelt sein wird. Keine Kinder. Keine Ehe. Diese Art Normalität nicht. Welche dann? Während ihres Coming out, das irgendwann zwischen Pubertät und dem dreißigsten Lebensjahr abläuft, ist die Ahnung nicht mehr zu übertünchen oder zu verdrängen, daß Sex und Liebe auf einen Mann gerichtet sind. Wie richten sie sich mit ihrer Lust vernünftig ein? Vorbilder gibt es für heranwachsende Homosexuelle beider Geschlechter kaum. Sie orientieren sich an dem, was üblich ist. Doch ist es nicht das, was sie leben können und wollen. Je kleiner der Wohnort, desto größer die Panik, desto notwendiger eine Technik, die Gier und Hoffnung verschleiert. Wenn es stimmt, dann sind etwa fünf Prozent aller Männer (und Frauen) jedes Jahrgangs immer und überall homosexuell. Das ist keine Krankheit, nicht erlernbar, auch nicht durch Verführung. Niemand wird schwul, der es nicht ist. In den Großstädten ist der Anteil der Homosexuellen weit höher. In diesen Geschichten lesen wir von der Sehnsucht nach Berlin, in dessen Anonymität Geborgenheit und Freizügigkeit erwartet werden. Daß die Geborgenheit schwer zu finden ist, führt so manchen in die Irre und in emotionale Not. Flüchtige Bekanntschaften, oberflächliche Kontakte, schneller Sex, oft um jeden und für jeden Preis, das Warten auf einen Mann, der das Leben lebenswerter machen soll, fügen sich in ein Bild, dessen Farben auch schrill sind. Immer wieder wird Angst vor dem Alleinsein mitgeteilt, gebrochen durch die Entschlossenheit der Mutigen, die ihre Unabhängigkeit schließlich zu Gewinn saldieren. Zur respektablen bürgerlichen Ehe werden keine wirklichen Alternativen vorgeführt. Und wie auch? Was alle tun, gilt letztlich als normal. Die Befolgung der Normen, denen unser Leben regelhaft folgt, wird dann zur Lüge: Männer heiraten Frauen und wissen nicht oder noch nicht, daß sie gerade dies nicht wollen. Die Frauen dürfen nicht erfahren, daß ihre Männer einen Mann suchen. Und die Kinder? Ältere homosexuelle Männer mögen, wie sie sagen, den Ausdruck schwul nicht. Den Jüngeren scheint er eindeutig und passend. Einer in diesem Buch fragt auf einer FDJ-Versammlung, wie der Jugendverband sich um seine schwulen Mitglieder kümmere. Auf seine Frage folgt Verwirrung im Präsidium und Gelächter im Publikum. Das Lachen ist zustimmend, nicht aggressiv. Die Antwort des jugendverbandes bleibt aus. Ich habe aus diesen Geschichten viel erfahren, manches gelernt. Wenn ich eingangs sagte, daß ich sinnlos Energien verpulvern mußte, dann geht das in erster Linie zu Lasten der Gesellschaft. Die hätte mehr von mir haben können, so Joseph, der das Medizinstudium aufgibt, weil er Männer liebt. Er ist nicht der einzige, nicht der letzte, der eine falsche Entscheidung trifft und von niemandem daran gehindert wird. Beim Lesen fragte ich mich wieder und wieder, wie Menschen es aushalten, über Jahrzehnte zu verheimlichen, wer sie wirklich sind. Die andere Liebe gehört zu unserer Wirklichkeit. Es ist längst an der Zeit, daf wir, die anderen, damit leben lernen. Die Schwulen haben eine lange Geschichte, von der sie berichten können. Woher nimmt die Umwelt eigentlich ihr Wissen über homosexuelle Männer (und Frauen), wenn sie sie gleichzeitig zum Schweigen verpflichtet? Woher, wenn die Homosexuellen sich selbst zur Schweigsamkeit verurteilen? Jürgen Lemke bricht das Schweigen. Seine Gesprächspartner teilen mit, was ihnen mitteilenswert ist. Manchmal ist da jene fast rührende Dankbarkeit, die aus dem Glück folgt, daß einer ihnen zuhört und veröffentlichen will, was bislang eher Thema lüsterner oder prüder Hintergedanken gewesen ist. Mitunter unbeholfen, doch vertrauensvoll erzählen diese Männer von sich. Ihr Leben ist in vielem wie das Leben aller in diesem Lande DDR. Es wird keine gedachte Wirklichkeit verdichtet, sondern über eine verborgene Realität nachgedacht. Das ist und bleibt unvollkommen. Andere Männer hätten anderes zu berichten. Stimmt es, daß schwule Männer besser sein müssen als andere, um anerkannt zu werden? Es ist das Argument und die Erfahrung jeder Minderheit, die sich in einer Mehrheit behaupten will. In diesen Lebensentwürfen ist mir vieles merkwürdig vertraut. Auch daß da ausgelassen wird aus Furcht vor dem Erkanntwerden. Das ist ein legitimer Grund. Er sollte uns beunruhigen. Privat geht es meist um das Paar. Zwei Männer organisieren sich ein Leben, vergleichen sich mit Ehepaaren, die ähnliche Konflikte haben. Und doch gibt es einen Unterschied: Die Männer wurden zu künftigen Vätern und Haushaltsvorständen erzogen. In diesen Paaren ist niemand die Frau, die eine Mädchenkindheit lang auf ihre Rolle vorbereitet worden ist. Gleichheit ist etwas Besonderes. Erstaunlich bleibt, daß auch bei Homosexuellen die schwächsten Mitglieder herhalten müssen. Es sind die Tunten, denen Verachtung zukommt, derer sich geschämt wird. Warum erfahren sie nicht jene Toleranz, die alle anderen für sich beanspruchen? Lothariane hat sich daran gewöhnt. Es muß ihm/ihr weh getan haben, ein ganzes Leben lang. Diese Aufzeichnungen entstanden im Verlauf von Jahren. Daß demnach die Seuche AIDS eher am Rande erwähnt wird, macht mich aus heutiger Sicht nervös. Zur Angst aus Geschichte und Tradition ist inzwischen weltweit diese neue Angst gekommen. Sie zwingt jeden, aufs Neue über Sexualität nachzudenken. Bert deutet das an. Ich habe diese Lebensausschnitte als Herausforderung gelesen. Die Konflikte entstehen zumeist nicht aus der Leidenschaft, sondern aus ihrer Unterdrückung und Umleitung. Dieser Druck kostet Kraft und Mut und macht schwach. T. sagt: Ich rate jedem, sich selber zu akzeptieren und nicht drei Leben auf einmal zu führen... Unter den Schwulen gibt es eine Menge zu tun. Nicht nur unter ihnen. Wenn manche Männer nur Männer lieben, müssen wir Frauen uns darauf einstellen. Und die anderen Männer müssen es zur Kenntnis nehmen. (Irene Runge), 1989, Hardcover/gebunden, wie neu, 19,5 x 12 x 2 cm, 321g, 1989, 266, Internationaler Versand, PayPal, Banküberweisung.
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3630866972 - Lemke, Jürgen: Ganz normal anders. Auskünfte schwuler Männer aus der DDR
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 Auskünfte schwuler Männer aus der DDR
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mit einem Vorwort von Irene Runge und Inhaltsverzeichnis ,versandkostenfrei nur im Inland ab 30,- EUR Bestellwert / Lieferung auf Rechnung (Packstationen nur auf Vorauskasse), Lizenzausgabe, Pappband, gebunden, 200 x 130 mm, 257 S., unbeschädigtes Exemplar mit Gebrauchsspuren, Ecken teils bestoßen, Schnitt etwas fleckig, Vorsätze coloriert.
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Ganz normal anders: Auskunfte schwuler Manner aus der DDR (German Edition) (1989)

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