Guglhupfgeschwader

Für den zehnten Fall des Eberhofer schwingt sich Rita Falk in gewohnt lakonischer Gelassenheit zu einer Mischung aus schnörkelloser Komödie und düsterer Ermittlungsarbeit auf. Im Mittelpunkt stehen brutale Geldeintreiber und ein tragischer Mord, deren Spuren Niederkaltenkirchen in ein geheimnisvolles Netzwerk verwickeln. Der Protagonist fungiert zugleich als lokaler Chronist der Absurditäten des Alltags, während sich die Dorfgemeinschaft um eine pompöse Ehrung bemüht. Die Ekstase über den neu benannten Franz-Eberhofer-Kreisel kollidiert mit der kalten Wirklichkeit handfester Verbrechen. Falk balanciert zwischen skurril-komischen Momenten und scharfer Kriminalität, ohne dabei den Ton ihrer Kleinstadt zu verraten. Die Erzählung entfaltet sich in nüchternen, oft lakonischen Dialogen, die unter der Oberfläche von Heiterkeit und Angst keimen. Die Figuren bleiben menschlich, widersprüchlich und nahbar, sodass der Leser sich in ihren Alltag hineinversetzt und zugleich hinterfragt, was Recht und Gerechtigkeit in einer bayerischen Provinz bedeutet. Insgesamt vereint der Band Krimi, Milieuzeichnung und feine Ironie zu einer konsistenten, unterhaltsamen Einheit.