Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Commun
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9783786126423 - Dame, Thorsten: Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin
Dame, Thorsten

Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin (2011)

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ISBN: 9783786126423 bzw. 3786126429, Band: 34, vermutlich in Deutsch, Gebr. Mann Verlag, Berlin, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

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Gr. 8°, 611 Seiten mit 374 S/W-Abb. (Photographien u. graphische Darstellungen), Einband mit rotem appretiertem Gewebe u. goldener Prägung des Berliner Wappens auf dem Vorderdeckel, im Ill. Orig.-Schutzumschlag. Beiheft 34 der vom Landesdenkmalamt Berlin herausgegebenen Reihe 'Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin'. - Buchfassung der Dissertation des Verfassers (Technische Universität Berlin, 2009). Mit umfangreichem Quellen- und Literaturverzeichnis (S. 387 - 410) sowie Personen- und Firmenregister. - Der Schutzumschlag schwach berieben, an Kanten und Ecken leicht bestoßen, mit einem kleinen, sauber hinterklebten Einriß an der Umschlagvorderseite und einem wenig auffälligen Fleck im unteren Bereich der vorderen Innenklappe. Der Unterschnitt mit einigen Gebrauchs- und Lagerspuren. Auf dem vorderen fliegenden Vorsatz eine Stelle mit Papierabrieb und einem sehr kleinen Fleck. Trotz der Mängel ein insgesamt ordentliches Exemplar. - Bitte beachten Sie / Please note: Wegen einer Anpassung der Versandkostenpauschale auf Grund des Gewichts wird VOR einer Bestellung aus dem Ausland um Kontaktaufnahme per E-mail gebeten. Because of this item's higher weight a higher shipping charge will be applied. Therefore, please contact us to verify the additional cost BEFORE placing an order from abroad. Books.
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9783786126423 - Thorsten Dame (Autor): Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34
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Thorsten Dame (Autor)

Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 (2011)

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Mann (Gebr.), Berlin: Mann (Gebr.), Berlin, 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm. Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423.
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Thorsten Dame (Autor)

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Mann (Gebr.), Berlin, 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm. Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik.
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Mann (Gebr.), Berlin, 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm. Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik.
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9783786126423 - Thorsten Dame (Autor): Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Commun
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Thorsten Dame (Autor)

Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Commun (2011)

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2011 Hardcover 611 S. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Versand D: 6,99 EUR Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik, Angelegt am: 22.05.2017.
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9783786126423 - Thorsten Dame (Autor): Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Com
Symbolbild
Thorsten Dame (Autor)

Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Com (2011)

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2011 Hardcover 611 S. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Versand D: 6,99 EUR Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik, Angelegt am: 22.05.2017.
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9783786126423 - Thorsten Dame (Autor): Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34
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Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 (2011)

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Mann (Gebr.), Berlin: Mann (Gebr.), Berlin, 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm. Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens' Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423.
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3786126429 - Thorsten Dame (Autor): Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Com
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2011 Hardcover 611 S. 24,4 x 17,4 x 4,4 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Architektur Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architecture Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte ISBN-10 3-7861-2642-9 / 3786126429 ISBN-13 978-3-7861-2642-3 / 9783786126423 Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte.Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird. Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie. Die Architektur der einst ruhmreichen Berliner Elektroindustrie Mit 36 Bogenlampen in der Leipziger Straße zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz begann im September 1882 das Zeitalter der elektrischen Straßenbeleuchtung in Berlin. Die Neuerung wurde zur treibenden Kraft für die öffentliche Stromversorgung in der Hauptstadt und zum Motor für die Entwicklung Berlins als wichtigstem Standort der Elektroindustrie in Europa. Jahrzehntelang sorgte die innovative Branche für fulminanten Wirtschaftserfolg in der Hauptstadt und für wegweisende, kathedralenähnliche Zweckbauten. Viele dieser Monumente der Elektroindustrie vom Ende des 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stehen noch heute. Mit der Genese der überkommenen Bauten zweier Unternehmen, der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft (AEG) und deren anfänglicher Tochter Berliner Elektricitäts-Werke (BE)W, befasst sich die Studie "Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt". Mit ihr wurde der Architekturhistoriker Thorsten Dame an der TU Berlin promoviert. Im Mittelpunkt steht die Spurensuche, was die Bauprogramme von AEG und BEW wirtschafts- und kulturhistorisch bestimmte und wie sie mit den Behörden in oft erstaunlich kurzen Zeiträumen ausgehandelt wurden. Entscheidend für die Standortwahl und Formgebung solcher Industrieanlagen war offenbar ein diffuses, höchst komplexes Geflecht von privatwirtschaftlichen, kommunalpolitischen, technischen und öffentlichkeitsrelevanten Einflussfaktoren. Dabei ging es nicht nur um divergierende Interessen, Meinungen, Strategien und Ziele der privaten Unternehmen gegenüber der Kommune, die in Einklang gebracht werden mussten, sondern auch um die Selbstdarstellung. Der Wunsch nach dem, was heute "Corporate Identity" heißt, trieb offenbar vor allem den AEG-Gründer Emil Rathenau, als er nach Alfred Messel, Franz Schwechten und Hans Heinrich Müller den prominenten Peter Behrens als Designer in seinen Konzern holte. Der gelernte Architekt machte die AEG zu einer modernen Marke, indem er nicht nur Lampen und das Firmen-Logo entwarf, sondern auch ganze Fabriken in Stahl-Glas-Konstruktion, die die Angst einflößende Industrie funktionell und zukunftsfreundlich ästhetisierte. Als bahnbrechende Ikone gilt bis heute Behrens` Turbinen-Montagehalle von 1909 in der Moabiter Huttenstraße. Dame analysiert Planung und Verwirklichung historischer Schlüsselbauten von AEG und BWE nicht isoliert, sondern im Vergleich zur Bautätigkeit anderer Branchenriesen wie Siemens und Osram. Neben der Baugeschichte wird zugleich eine komplexe Firmengeschichte und deren gesellschaftlicher Rahmen deutlich. Ganz anders erscheint der soziokulturelle Hintergrund im Berlin dieser Jahre im Kapitel über das private Wohnen von Vater Emil und Sohn Walther Rathenau. Der Kontrast zwischen ihren preußisch-klassizistischen Villen und der wegweisenden Moderne der von ihnen in Auftrag gegebenen Verwaltungs- und Industriebauten könnte nicht größer sein. Die Diskrepanz erinnert an Robert Musils Spott im "Mann ohne Eigenschaften", dass Ingenieure die Aufforderung, "die Kühnheit ihrer Gedanken statt auf ihre Maschinen auf sich selbst anzuwenden, wie die Zumutung empfänden, von einem Hammer den widernatürlichen Gebrauch eines Mörders zu machen". Als Architekturhistoriker hat Dame immer auch Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für historische Bauten im Blick. Aktuelle Verwendungen und Umwidmungen berücksichtigt er nicht. Deshalb entgeht dem Leser, dass der inzwischen verstorbene Altmeister des italienischen Designs Ettore Sottsass 2002 in der Trafo-Halle des ehemaligen Abspannwerks der Berliner Elektrizitätsgesellschaft in Prenzlauer Berg eine luxuriöse Retrospektive von Cartier-Juwelen inszenierte. Die Kostbarkeiten aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Platin und Email kontrastierten frappierend mit den groben, roten Klinkermauern aus den zwanziger Jahren in der temporären Dependance des Vitra Design-Museums aus Weil am Rhein. Schade, dass solche Revitalisierung schöner alter Industriebauten selten gelingt. Dabei ist die Fülle hochkarätiger Berliner Technikarchitektur die überzeugendste Erinnerung an den glanzvollen Aufstieg der Stadt zur "Elektropolis" mit einst 600 000 Arbeitsplätzen, von denen nur noch 29 000 übrig sind. (Rezension FAZ) Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Community Relations Corporate Governance Elektrizitätsversorgung Industriebau Stadtforschung Unternehmensgeschichte Elektropolis Berlin: Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin [Gebundene Ausgabe] Thorsten Dame (Autor) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin; #34 Architekturgeschichte Berliner Energieversorger Bewag Berlin Kunst Architektur Elektrizitätsversorgung Stadtforschung Industriebau Community Relations Corporate Governance Unternehmensgeschichte Reihe/Serie: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin ; 34 Zusatzinfo 374 Abb. Sprache deutsch Maße 170 x 240 mm Einbandart Leinen Technik, gebraucht; sehr gut, 2017-09-07.
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