- 100 Jahre 100 Gesichter 100 Geschichten - 8 Angebote vergleichen

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Von Händler/Antiquariat, asamedien, [3394487].
Vorwort Wir leben noch!", ruft vor ein paar Jahren in Karlsruhe Bernd von Maltzan den Richtern des Bundesverfassungsgerichts zu. Die Richter verhandeln über Recht und Unrecht der Bodenreform nach 1945 in der Sowjetisch Besetzten Zone Deutschlands. Die politische Dimension muß bedacht werden, bilaterale Abkommen und Verträge sind zu berücksichtigen, durch die Deutschland wieder eins werden kann. Da stört Bürger Bernd von Maltzan mit seinem Zwischenruf. Er will sein Recht erlangen, auf das Gut seiner Vorfahren in Mecklenburg-Vorpommern zurückzukehren, von dem er als Kind verjagt wurde. Nur eine Geschichte zur Geschichte: In 100 Biografien spiegelt sich das zu Ende gehende Jahrhundert. 100 Zeitgenossen erzählen in diesem Buch, was sie erlebt haben, was sie geprägt hat. Aber auch sie haben das Jahrhundert geprägt, und mit ihrem Denken, ihrem Auftreten bestimmen sie auch unser aller Zukunft, zumindest den Beginn des nächsten Jahrtausends. Etwas bleibt. Es sind handelnde, beobachtende oder leidtragende Menschen - von 1900 an für jeden Jahrgang eine Person. Bei den jungen, den ganz kleinen, sprechen die Eltern für ihre Kinder. Sie alle geben auch weiter, was sie erhoffen oder wünschen. Wir haben Frauen und Männer in ganz Deutschland besucht, sie porträtiert, befragt, ihre Geschichten gesammelt. Vom Herbst 1998 an sind wir in einem Jahr mehr als 20.000 Kilometer unterwegs gewesen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Rügen, zwischen Frankfurt/Oder und der belgischen Grenze. Uber der faktischen Allwissenheit von Archiven, über Filmen und Millionen Fotos, mit denen sich das 20. Jahrhundert scheinbar lückenlos dokumentieren läßt, darf das Individuum, sein Lebensentwurf und Schicksal nicht vergessen werden. Das war ein Teil unserer Idee. Der andere, daß sich Menschen in einem 40 Jahre lang geteilten Land ihre Biografien erzählen, um einander näherzukommen, vielleicht auch zu verstehen. Die 100 Gesichter, die Jürgen Kleine fotografiert hat, gehören nicht nur Prominenten wie Egon Bahr, Martin Walser, Hanna Schygulla, Henry Maske oder Katrin Krabbe. Die Gesichter gehören überdies Menschen, deren Leben und Erleben für das 20. Jahrhundert bedeutend sind: das des Wissenschaftlers wie das des Winzers, des alten Fischers, der Jugendherbergsmutter, der Journalistin, der Nonne und der Bischöfin, der Managerinnen und des Managers, die hier zu Wort kommen, oder des Mädchens, das mit dem Gedanken spielte, als Model zu arbeiten. Die Menschen, die wir befragt und fotografiert haben, sprechen über ihre Berufe, ihre Tätigkeiten, von denen sich viele im Zeitalter der zu Ende gehenden Industrialisierung wandelten, wenn sie nicht sogar völlig an Bedeutung verloren. Auch das bestimmt die Zeitzeugenschaft. In Erinnerung wird ein Jahrhundert der Grausamkeiten bleiben. Die beiden Weltkriege, die von Deutschland ausgingen, der Nationalsozialismus, der Stalinismus und deren Folgen ziehen sich wie blutrote Fäden durch viele Biografien in diesem Buch. Wir haben uns - konfrontiert mit erschütternden Schicksalen - oft gefragt, woher Menschen die Kraft nahmen, nicht an ihren Erlebnissen zu zerbrechen: Der Dichter Moses Rosenkranz etwa, dessen Kindheit von den Verwüstungen des Ersten Weltkriegs in der Bukowina gezeichnet war, der faschistische Arbeitslager und dann zehn Jahre Haft im Gulag überstand. Auch Sarah E., die im Konzentrationslager auf die Welt kam und die zu ihrem Schutz anonym bleiben muß. Oder der Berliner Bildhauer Wieland Förster, dem Ärzte wegen seiner aus dem Zuchthaus Bautzen stammenden gesundheitlichen Schäden eine nur geringe Lebenshoffnung gaben. Wir haben auch nach Zeitgenossen gesucht, die Menschen quälten und für Brüche in deren Leben verantwortlich sind. Unsere Suche war wenig erfolgreich, sie endete, wenn sie weit gedieh, mit telefonischen Absagen oder vor verschlossenen Türen, an denen die Wechselsprechanlage ausgeschaltet wurde. „Etwas bleibt": Dieses Buch erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch den, alle Facetten dieses Jahrhunderts darzustellen. Vieles Historische und Bleibende wird nur gestreift, manches Detail in den Vordergrund gerückt zu Ungunsten der Genauigkeit. Ein Zeitalter ist zu besichtigen? Das ist eine schöne, wenn auch unwahrhaftige Metapher. „Etwas bleibt" spiegelt 100 Leben. Wer das Buch in der Hand hält, wird nicht nur auf dem Einband etwas von sich, von seinem eigenen Leben, gespiegelt sehen. Etwas von Verlusten, Entwicklungen, Plänen, die ihn dennoch an der „Vernunftfähigkeit des Menschen" (Edzard Reuter) nicht zweifeln lassen. Burkhard Baltzer, Jürgen Kleine Ammerbuch, im September 1999, 1999, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 290x260 mm, 1300g, 208, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal.

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Vorwort Wir leben noch!", ruft vor ein paar Jahren in Karlsruhe Bernd von Maltzan den Richtern des Bundesverfassungsgerichts zu. Die Richter verhandeln über Recht und Unrecht der Bodenreform nach 1945 in der Sowjetisch Besetzten Zone Deutschlands. Die politische Dimension muß bedacht werden, bilaterale Abkommen und Verträge sind zu berücksichtigen, durch die Deutschland wieder eins werden kann. Da stört Bürger Bernd von Maltzan mit seinem Zwischenruf. Er will sein Recht erlangen, auf das Gut seiner Vorfahren in Mecklenburg-Vorpommern zurückzukehren, von dem er als Kind verjagt wurde. Nur eine Geschichte zur Geschichte: In 100 Biografien spiegelt sich das zu Ende gehende Jahrhundert. 100 Zeitgenossen erzählen in diesem Buch, was sie erlebt haben, was sie geprägt hat. Aber auch sie haben das Jahrhundert geprägt, und mit ihrem Denken, ihrem Auftreten bestimmen sie auch unser aller Zukunft, zumindest den Beginn des nächsten Jahrtausends. Etwas bleibt. Es sind handelnde, beobachtende oder leidtragende Menschen - von 1900 an für jeden Jahrgang eine Person. Bei den jungen, den ganz kleinen, sprechen die Eltern für ihre Kinder. Sie alle geben auch weiter, was sie erhoffen oder wünschen. Wir haben Frauen und Männer in ganz Deutschland besucht, sie porträtiert, befragt, ihre Geschichten gesammelt. Vom Herbst 1998 an sind wir in einem Jahr mehr als 20.000 Kilometer unterwegs gewesen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Rügen, zwischen Frankfurt/Oder und der belgischen Grenze. Uber der faktischen Allwissenheit von Archiven, über Filmen und Millionen Fotos, mit denen sich das 20. Jahrhundert scheinbar lückenlos dokumentieren läßt, darf das Individuum, sein Lebensentwurf und Schicksal nicht vergessen werden. Das war ein Teil unserer Idee. Der andere, daß sich Menschen in einem 40 Jahre lang geteilten Land ihre Biografien erzählen, um einander näherzukommen, vielleicht auch zu verstehen. Die 100 Gesichter, die Jürgen Kleine fotografiert hat, gehören nicht nur Prominenten wie Egon Bahr, Martin Walser, Hanna Schygulla, Henry Maske oder Katrin Krabbe. Die Gesichter gehören überdies Menschen, deren Leben und Erleben für das 20. Jahrhundert bedeutend sind: das des Wissenschaftlers wie das des Winzers, des alten Fischers, der Jugendherbergsmutter, der Journalistin, der Nonne und der Bischöfin, der Managerinnen und des Managers, die hier zu Wort kommen, oder des Mädchens, das mit dem Gedanken spielte, als Model zu arbeiten. Die Menschen, die wir befragt und fotografiert haben, sprechen über ihre Berufe, ihre Tätigkeiten, von denen sich viele im Zeitalter der zu Ende gehenden Industrialisierung wandelten, wenn sie nicht sogar völlig an Bedeutung verloren. Auch das bestimmt die Zeitzeugenschaft. In Erinnerung wird ein Jahrhundert der Grausamkeiten bleiben. Die beiden Weltkriege, die von Deutschland ausgingen, der Nationalsozialismus, der Stalinismus und deren Folgen ziehen sich wie blutrote Fäden durch viele Biografien in diesem Buch. Wir haben uns - konfrontiert mit erschütternden Schicksalen - oft gefragt, woher Menschen die Kraft nahmen, nicht an ihren Erlebnissen zu zerbrechen: Der Dichter Moses Rosenkranz etwa, dessen Kindheit von den Verwüstungen des Ersten Weltkriegs in der Bukowina gezeichnet war, der faschistische Arbeitslager und dann zehn Jahre Haft im Gulag überstand. Auch Sarah E., die im Konzentrationslager auf die Welt kam und die zu ihrem Schutz anonym bleiben muß. Oder der Berliner Bildhauer Wieland Förster, dem Ärzte wegen seiner aus dem Zuchthaus Bautzen stammenden gesundheitlichen Schäden eine nur geringe Lebenshoffnung gaben. Wir haben auch nach Zeitgenossen gesucht, die Menschen quälten und für Brüche in deren Leben verantwortlich sind. Unsere Suche war wenig erfolgreich, sie endete, wenn sie weit gedieh, mit telefonischen Absagen oder vor verschlossenen Türen, an denen die Wechselsprechanlage ausgeschaltet wurde. Etwas bleibt": Dieses Buch erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch den, alle Facetten dieses Jahrhunderts darzustellen. Vieles Historische und Bleibende wird nur gestreift, manches Detail in den Vordergrund gerückt zu Ungunsten der Genauigkeit. Ein Zeitalter ist zu besichtigen? Das ist eine schöne, wenn auch unwahrhaftige Metapher. Etwas bleibt" spiegelt 100 Leben. Wer das Buch in der Hand hält, wird nicht nur auf dem Einband etwas von sich, von seinem eigenen Leben, gespiegelt sehen. Etwas von Verlusten, Entwicklungen, Plänen, die ihn dennoch an der Vernunftfähigkeit des Menschen" (Edzard Reuter) nicht zweifeln lassen. Burkhard Baltzer, Jürgen Kleine Ammerbuch, im September 1999, 1999, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 290x260 mm, 1300g, 208, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal.

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Zustand: Gut Einband: Hardcover 207 S. Foto-Bildband zur Jahrhundertwende. - Gut erhalten. 1200 gr.

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