Alfred Hrdlicka: Arbeiten 1942-1992 - 3 Angebote vergleichen

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Scheufele, Theodor und Barbara (Hrsg.)

Alfred Hrdlicka. Arbeiten 1942-1992. (1993)

Lieferung erfolgt aus/von: Österreich ~DE PB US

ISBN: 9783900318826 bzw. 3900318824, vermutlich in Deutsch, Galerie Ernst Hilger, Wien, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

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Von Händler/Antiquariat, Buchhandlung Gerhard Höcher [51268231], Wien, AT, Austria.
111 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Sehr guter Zustand - geringfügige Gebrauchsspuren - fast wie neu. Vorwort von Ernst Hilger. Katalog anläßlich der Ausstellung im Kunstpalais des Dorotheum vom 27.2. bis 23.3.1993. Künstlerporträt: Alfred Hrdlicka (geboren 27. Februar 1928 in Wien; gestorben 5. Dezember 2009 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und Schriftsteller. Aufgewachsen ist Alfred Hrdlicka in der politisch unruhigen und von auch gewalttätigen Kämpfen zwischen sozialistischen und konservativen, zunehmend auch nationalsozialistischen Gruppierungen und Parteien geprägten Ersten Republik Österreich. Schon früh wurde er durch seinen Vater, einen Kommunisten und Gewerkschaftsfunktionär, für politische Fragen sensibilisiert. Bereits 1933, als Fünfjähriger, begleitete er ihn, der mehrmals verhaftet wurde, beim Verteilen von Flugblättern im Arbeiterbezirk Floridsdorf. Mit sechs Jahren erlebte er eine erste Hausdurchsuchung, bei der er von der Polizei verprügelt wurde. Als Zehnjähriger war er Zeuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Die Jahre der NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg überlebten sein Vater, der zeitweilig Zwangsarbeit in einer Strafkompanie der Organisation Todt leisten musste, und er durch Abtauchen in die Illegalität. Alfred Hrdlicka entzog sich so 1944 dem Kriegsdienst. Bei einem befreundeten Zahntechniker, der ihn auch vorübergehend versteckte, konnte er eine zweieinhalbjährige Lehre machen; die dort erworbenen, feinmotorischen Fähigkeiten waren ihm später bei der Schaffung seiner Kunstwerke sehr von Nutzen. Sein älterer Bruder war als Soldat der Wehrmacht vor Leningrad gefallen. Hrdlicka war ein talentierter Schachspieler. Das Spiel erlernte er während der illegalen Zusammenkünfte seines Vaters mit seinen Mitkämpfern in Kaffeehäusern und Beisln, wo er als Alibi bei Kontrollen diente. 1953 wurde er für die zweite internationale Studentenmannschaftsmeisterschaft in Brüssel nominiert, an der acht europäische Mannschaften mit je vier Spielern teilnahmen. Die österreichische Mannschaft, in der Hrdlicka (2 Punkte aus sieben Partien) und ein weiterer Österreicher abwechselnd jeweils an den ersten beiden Brett spielten, wurde durch einen belgischen und einen französischen Spieler ergänzt und erreichte Rang 7. Dem Team gelang ein Achtungserfolg mit einem 2:2 gegen die favorisierten Briten, wobei Hrdlicka gegen den englischen Meisterspieler Peter H. Clarke gewinnen konnte. Von 1946 bis 1952 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky. Darauf folgte von 1953 bis 1957, ebenfalls an der Akademie, ein Studium der Bildhauerei bei Fritz Wotruba. 1960 hatte er zusammen mit Fritz Martinz seine erste Ausstellung Skulptur, Malerei und Grafik in der Wiener Zedlitzhalle. International bekannt wurde er 1964, als er gemeinsam mit Herbert Boeckl Österreich auf der 32. Biennale in Venedig vertrat. 1966 erlebte Hrdlicka erstmals die Welt psychisch kranker Menschen. Er wurde von diesen Begegnungen dermaßen nachhaltig beeindruckt, so dass er sich fortan immer wieder mit dem Leid dieser Menschen, später mit Leid, Angst, Schmerz und der Bedrohung des Menschen schlechthin, künstlerisch auseinandersetzte. Im Jahr darauf fertigte er für die Stadt Wien eine Büste des 1950 verstorbenen sozialdemokratischen Staatspräsidenten Karl Renner an. Begleitet wurde deren Aufstellung von wütenden Protesten einer Gruppe, die sich als Liga gegen entartete Kunst bezeichnete. In den anderthalb Jahrzehnten seines Stuttgarter Lehramts - er war auch für die Dauer seiner Hamburger Lehrtätigkeit, an der Stuttgarter Akademie beurlaubt, Mitglied des dortigen Lehrkörpers - entwickelte er unter schwierigen räumlichen und ausstattungsmäßigen Verhältnissen und gegen den Widerstand eifersüchtelnder Kollegen seine Klasse für Figuratives Gestalten zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Studierende. Seine pädagogische Maxime: Diese Schule ist keine Schule des Händchenhaltens, sondern eine Schule des Herausforderns. Keineswegs im akademischen Elfenbeinturm verharrend, partizipierte er und ließ seine Studierenden am Kunstleben des Landes teilnehmen, so dass die Stuttgarter Jahre Alfred Hrdlickas einen ganz eigenen Beitrag zur jüngeren Kunstgeschichte Baden-Württembergs darstellen. "Neolithikum" hieß die 1979 von Alfred Hrdlicka anlässlich des internationalen Stuttgarter Kunstkongresses organisierte Akademieausstellung: 'Neolithikum' ist nicht die Neuinszenierung überholter Ismen, keine Kunstvereinsoperette, ließ er damals verlauten. Ähnlich dem Interessen- und Ideologiekonglomerat der 'Grünen' in der Politlandschaft, sind die ganz und gar nicht auf Vordermann gebrachten 'Neusteinzeitler' auf Neuorientierung aus, sie haben es satt, als Postavantgardestatisten schreibtischgestrickten Evolutionstheorien hinterherzulaufen. Für die Künstler von morgen ist die Entbürokratisierung und Entmonopolisierung des Kunstbetriebs eine Existenzfrage. Von den Studierenden der Stuttgarter Jahre sind zu nennen: Dietrich Klinge, Dieter E. Klumpp, Markus Matthias Rapp, Hans Daniel Sailer, Bernd Stöcker, Kurt Tassotti, Konrad Winzer. Über seine Verbundenheit zu Deutschland, wo er nach eigenen Angaben öfter Ausstellungen hatte als irgendwo sonst, sagte er nach einem Anschluss gefragt: Deutschland und Österreich, ein großes deutsches Sprachgebiet, wäre mir sehr Recht, denn das ist mein Arbeitsgebiet[5] und präzisiert: Ich bin ein Großdeutscher, aber kein Nazi. In den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden in Deutschland, wie auch in Österreich, hier meist in Wien, eine Reihe von Hrdlickas bedeutendsten Werken. Bereits 1968 begonnen, stellte er 1972 den Bilderzyklus Plötzenseer Totentanz im evangelischen Gemeindezentrum nahe der Gedenkstätte Plötzensee fertig, wo der Opfer des Nationalsozialismus im ehemaligen Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gedacht wird. In Wuppertal wurde 1981 eine Skulptur im Gedenken an Friedrich Engels aufgestellt. Books.
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Scheufele, Theodor und Barbara (Hrsg.)

Alfred Hrdlicka. Arbeiten 1942-1992. (1993)

Lieferung erfolgt aus/von: Österreich DE PB US

ISBN: 9783900318826 bzw. 3900318824, in Deutsch, Galerie Ernst Hilger, Wien, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

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Von Händler/Antiquariat, Buchhandlung Höcher, [3194881].
111 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, illustrierter OKarton / Paperback / Softcover, 28,1 x 21,1 cm Sehr guter Zustand - geringfügige Gebrauchsspuren - fast wie neu. Vorwort von Ernst Hilger. Katalog anläßlich der Ausstellung im Kunstpalais des Dorotheum vom 27.2. bis 23.3.1993. Künstlerporträt: Alfred Hrdlicka (geboren 27. Februar 1928 in Wien gestorben 5. Dezember 2009 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und Schriftsteller. Aufgewachsen ist Alfred Hrdlicka in der politisch unruhigen und von auch gewalttätigen Kämpfen zwischen sozialistischen und konservativen, zunehmend auch nationalsozialistischen Gruppierungen und Parteien geprägten Ersten Republik Österreich. Schon früh wurde er durch seinen Vater, einen Kommunisten und Gewerkschaftsfunktionär, für politische Fragen sensibilisiert. Bereits 1933, als Fünfjähriger, begleitete er ihn, der mehrmals verhaftet wurde, beim Verteilen von Flugblättern im Arbeiterbezirk Floridsdorf. Mit sechs Jahren erlebte er eine erste Hausdurchsuchung, bei der er von der Polizei verprügelt wurde. Als Zehnjähriger war er Zeuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Die Jahre der NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg überlebten sein Vater, der zeitweilig Zwangsarbeit in einer Strafkompanie der Organisation Todt leisten musste, und er durch Abtauchen in die Illegalität. Alfred Hrdlicka entzog sich so 1944 dem Kriegsdienst. Bei einem befreundeten Zahntechniker, der ihn auch vorübergehend versteckte, konnte er eine zweieinhalbjährige Lehre machen die dort erworbenen, feinmotorischen Fähigkeiten waren ihm später bei der Schaffung seiner Kunstwerke sehr von Nutzen. Sein älterer Bruder war als Soldat der Wehrmacht vor Leningrad gefallen. Hrdlicka war ein talentierter Schachspieler. Das Spiel erlernte er während der illegalen Zusammenkünfte seines Vaters mit seinen Mitkämpfern in Kaffeehäusern und Beisln, wo er als Alibi bei Kontrollen diente. 1953 wurde er für die zweite internationale Studentenmannschaftsmeisterschaft in Brüssel nominiert, an der acht europäische Mannschaften mit je vier Spielern teilnahmen. Die österreichische Mannschaft, in der Hrdlicka (2 Punkte aus sieben Partien) und ein weiterer Österreicher abwechselnd jeweils an den ersten beiden Brett spielten, wurde durch einen belgischen und einen französischen Spieler ergänzt und erreichte Rang 7. Dem Team gelang ein Achtungserfolg mit einem 2:2 gegen die favorisierten Briten, wobei Hrdlicka gegen den englischen Meisterspieler Peter H. Clarke gewinnen konnte. Von 1946 bis 1952 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky. Darauf folgte von 1953 bis 1957, ebenfalls an der Akademie, ein Studium der Bildhauerei bei Fritz Wotruba. 1960 hatte er zusammen mit Fritz Martinz seine erste Ausstellung Skulptur, Malerei und Grafik in der Wiener Zedlitzhalle. International bekannt wurde er 1964, als er gemeinsam mit Herbert Boeckl Österreich auf der 32. Biennale in Venedig vertrat. 1966 erlebte Hrdlicka erstmals die Welt psychisch kranker Menschen. Er wurde von diesen Begegnungen dermaßen nachhaltig beeindruckt, so dass er sich fortan immer wieder mit dem Leid dieser Menschen, später mit Leid, Angst, Schmerz und der Bedrohung des Menschen schlechthin, künstlerisch auseinandersetzte. Im Jahr darauf fertigte er für die Stadt Wien eine Büste des 1950 verstorbenen sozialdemokratischen Staatspräsidenten Karl Renner an. Begleitet wurde deren Aufstellung von wütenden Protesten einer Gruppe, die sich als Liga gegen entartete Kunst bezeichnete. In den anderthalb Jahrzehnten seines Stuttgarter Lehramts - er war auch für die Dauer seiner Hamburger Lehrtätigkeit, an der Stuttgarter Akademie beurlaubt, Mitglied des dortigen Lehrkörpers - entwickelte er unter schwierigen räumlichen und ausstattungsmäßigen Verhältnissen und gegen den Widerstand eifersüchtelnder Kollegen seine Klasse für Figuratives Gestalten zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Studierende. Seine pädagogische Maxime: Diese Schule ist keine Schule des Händchenhaltens, sondern eine Schule des Herausforderns. Keineswegs im akademischen Elfenbeinturm verharrend, partizipierte er und ließ seine Studierenden am Kunstleben des Landes teilnehmen, so dass die Stuttgarter Jahre Alfred Hrdlickas einen ganz eigenen Beitrag zur jüngeren Kunstgeschichte Baden-Württembergs darstellen. "Neolithikum" hieß die 1979 von Alfred Hrdlicka anlässlich des internationalen Stuttgarter Kunstkongresses organisierte Akademieausstellung: 'Neolithikum' ist nicht die Neuinszenierung überholter Ismen, keine Kunstvereinsoperette, ließ er damals verlauten. Ähnlich dem Interessen- und Ideologiekonglomerat der 'Grünen' in der Politlandschaft, sind die ganz und gar nicht auf Vordermann gebrachten 'Neusteinzeitler' auf Neuorientierung aus, sie haben es satt, als Postavantgardestatisten schreibtischgestrickten Evolutionstheorien hinterherzulaufen. Für die Künstler von morgen ist die Entbürokratisierung und Entmonopolisierung des Kunstbetriebs eine Existenzfrage. Von den Studierenden der Stuttgarter Jahre sind zu nennen: Dietrich Klinge, Dieter E. Klumpp, Markus Matthias Rapp, Hans Daniel Sailer, Bernd Stöcker, Kurt Tassotti, Konrad Winzer. Über seine Verbundenheit zu Deutschland, wo er nach eigenen Angaben öfter Ausstellungen hatte als irgendwo sonst, sagte er nach einem Anschluss gefragt: Deutschland und Österreich, ein großes deutsches Sprachgebiet, wäre mir sehr Recht, denn das ist mein Arbeitsgebiet[5] und präzisiert: Ich bin ein Großdeutscher, aber kein Nazi. In den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden in Deutschland, wie auch in Österreich, hier meist in Wien, eine Reihe von Hrdlickas bedeutendsten Werken. Bereits 1968 begonnen, stellte er 1972 den Bilderzyklus Plötzenseer Totentanz im evangelischen Gemeindezentrum nahe der Gedenkstätte Plötzensee fertig, wo der Opfer des Nationalsozialismus im ehemaligen Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gedacht wird. In Wuppertal wurde 1981 eine Skulptur im Gedenken an Friedrich Engels aufgestellt. Er selbst benannte sie Die starke Linke. Die politischen Kontroversen, die dieses Werk ? wie viele Werke Hrdlickas ? auslöste, spiegeln sich in der offiziellen Namensgebung als Denkmal im Engelsgarten wider.[8] Von 1983 bis 1986 schuf er am Hamburger Dammtor das Gegendenkmal, dessen zwei Teile Hamburger Feuersturm und Untergang der KZ-Häftlinge im Kontrast zu dem in den 1930er-Jahren errichteten Kriegerdenkmal stehen. Daneben fertigte er weiterhin viel beachtete Zyklen von Zeichnungen und Radierungen unter anderem zur Französischen Revolution, dem Deutscher Bauernkrieg oder der Revolution 1848, über den Serienmörder ("Vampir von Hannover") Fritz Haarmann, Johann Joachim Winckelmann, Franz Schubert, Richard Wagner, Adalbert Stifter, Rudolf Nurejew, Leo Tolstoi, Auguste Rodin und Pier Paolo Pasolini an. Im Zyklus "Roll over Mondrian" setzte er sich früh mit der Arbeit von Piet Mondrian kritisch auseinander. Im Vorfeld der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten im Jahr 1986, die gekennzeichnet war von Kontroversen um die Vergangenheit des Kandidaten Kurt Waldheim der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) während des Zweiten Weltkrieges (Waldheim-Affäre), schuf Hrdlicka gemeinsam mit Peter Turrini und Manfred Deix als Zeichen des Protests ein meterhohes hölzernes Pferd[9]. Er griff damit einen Ausspruch des damaligen Bundeskanzlers Fred Sinowatz (SPÖ) auf, der über Waldheim gesagt hatte: Nehmen wir also zur Kenntnis, dass nicht Waldheim bei der SA war, sondern nur sein Pferd. 1988 wurde auf dem Albertinaplatz in Wien das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus errichtet. Hrdlicka selbst bezeichnete es als sein wichtigstes Werk.[10] Wie schon bei früheren Arbeiten von ihm, wurde auch die Aufstellung des Mahnmals von heftigen Anfeindungen begleitet. Kritisiert wurde es von verschiedenen Seiten. So stießen sich die Einen an der Positionierung eines Denkmals, das vor allem auch an die Zeit der Herrschaft des NS-Regimes in Österreich erinnert, an einem so prominenten und zentralen Ort direkt neben der Wiener Staatsoper. Von anderen wurde die Widmung an alle Opfer des Krieges kritisiert, auch weil auf einer der Skulpturen ein gefallener Wehrmachtssoldat mit Kübelhelm auf dem Boden liegend dargestellt wird. Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde, auch Simon Wiesenthal, setzten sich daraufhin für ein weiteres Mahnmal ein, das als Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah (Rachel Whiteread, 2000) auf dem Judenplatz errichtet wurde. Nach Annahme einer Professur an der Universität für angewandte Kunst Wien lebte und arbeitete Alfred Hrdlicka ab 1989 wieder vor allem in Wien, wobei seine Ausstellungs- und Bühnenbildprojekte, etwa zu Intolleranza 1960 (Stuttgart 1992) oder zu Der Ring des Nibelungen (Meiningen 2001) weiterhin vor allem in Deutschland stattfanden. Seine erste Frau Barbara verstarb 1994. 1999 nahm sich seine Geliebte Flora das Leben und versuchte dabei auch Hrdlicka zu vergiften. Die Geschehnisse verarbeitete Hrdlicka in einem umfangreichen Zeichnungszyklus Der Fall Flora. 1999 heiratete Hrdlicka seine jahrelange Muse, die Künstlerin Angelina Siegmeth. Weltanschaulich blieb Hrdlicka zeitlebens dem Kommunismus verbunden und trat vehement gegen Faschismus und Antisemitismus auf. Zwar bezeichnete er sich immer wieder gerne als Uraltstalinist, was immer wieder zu kontroversen Diskussionen führte, und war zeitweise Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zur Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, trat aber schon 1956, als die sowjetische Armee den Ungarischen Volksaufstand gewaltsam niederschlug, aus der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) aus[10]. Bei der Nationalratswahl in Österreich 1999, in den Jahren des Erstarkens der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) unter Jörg Haider, trat er wiederum als parteiloser Spitzenkandidat der KPÖ in Kärnten an. Nach seinen Angaben war die Gründung der deutschen Partei Die Linke am 16. Juni 2007 auch seiner Vermittlung zu verdanken. Im Jahr 2000 brachte er die Politiker Gregor Gysi und Oskar Lafontaine zu einem Abendessen in Saarbrücken zusammen. Lafontaine bestätigte später Hrdlickas Initiative. 2009 zeigte Ralf Bußmer, der scheidende Bürgermeister von Wittlich (Rheinland-Pfalz, Deutschland), Hrdlicka auf Grund eines Leserbriefes wegen Volksverhetzung, Verleumdung und Beleidigung an. Anlass für den Brief war die Streichung der Kulturamtsleiterstelle in der Stadt durch eine Stadtratsmehrheit von CDU und FDP gewesen, die Stadträte der SPD und den Grünen zogen unter Protest aus, die Ratsmitglieder der FWG enthielten sich der Stimme. Durch den Wegfall der Stelle sollte Justinus Maria Calleen dieses Amt verlieren, was Hrdlicka auf dessen Bemühung um Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und lebendige Erinnerungsarbeit zurückführte, wodurch er sich in seiner Sicht bestätigt sah, dass 50 Prozent der Deutschen und Österreicher noch immer Faschisten und Antisemiten seien. Die zuständigen Politiker bezeichnete er als Blockwarte der Kunst Zu dem Zeitpunkt, als die Trierer Staatsanwaltschaft sich an jene in Wien wandte, war Hrdlicka aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr vernehmungsfähig. Obwohl überzeugter Atheist schuf er immer wieder Arbeiten mit religiösem Bezug und im Rahmen sakraler Bauwerke. 2009 entstand, als eines seiner letzten Werke, ein Bronzerelief zu Ehren der 1943 wegen Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat hingerichteten und 1998 seliggesprochenen Ordensfrau Schwester Maria Restituta, das in der Barbarakapelle im Wiener Stephansdom Wien zu sehen ist. Ehrungen und Orden nahm Hrdlicka prinzipiell keine an. Er erhielt jedoch 1993 den Max-Pechstein-Preis der Stadt Zwickau. Wegen verschiedener Berufskrankheiten sowie eines Schlaganfalls konnte er in den letzten Jahren nur noch zeichnen. Bandscheibenprobleme hinderten ihn an der weiteren Ausübung der Steinbildhauerei und er widmete sich verstärk, 1993. gebraucht wie neu, 488g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung.
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Scheufele, Theodor und Barbara, Herausgegeben von. Vorwort Ernst Hilger

Alfred Hrdlicka: Arbeiten 1942-1992 (1993)

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