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100%: Michael Petzet und Gert Mader: Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (ISBN: 9783170140325) 1995, Kohlhammer, 995. Ausgabe, in Deutsch, Broschiert.
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50%: Praktische Denkmalpflege by Petzet, Michael; Mader, Gert: von Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung (ISBN: 9783170090071) 1993, 3. Ausgabe, in Deutsch, Taschenbuch.
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Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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ISBN: 9783170140325 bzw. 3170140329, vermutlich in Deutsch, Kohlhammer, gebundenes Buch.

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Von Händler/Antiquariat, BOOK-SERVICE Lars Lutzer - ANTIQUARIAN BOOKS - LITERATURE SEARCH *** BOOKSERVICE *** ANTIQUARIAN RESEARCH.
Kohlhammer, 1995. 995 | 2., Aufl. . Hardcover. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm. Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe.
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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Kohlhammer, 1995. 995 | 2., Aufl. . Hardcover. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm. Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe.
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Kohlhammer, 1995. 995 | 2., Aufl. . Hardcover. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm. Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe.
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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ISBN: 3170140329 bzw. 9783170140325, in Deutsch, Kohlhammer, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

Von Händler/Antiquariat, Buchservice-Lars-Lutzer Lars Lutzer Einzelunternehmer, 23812 Wahlstedt.
995 | 2., Aufl. Hardcover 340 S. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe, gebraucht; sehr gut, 2018-03-29.
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE HC US

ISBN: 3170140329 bzw. 9783170140325, in Deutsch, Kohlhammer, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

Von Händler/Antiquariat, Buchservice-Lars-Lutzer Lars Lutzer Einzelunternehmer, 23812 Wahlstedt.
995 | 2., Aufl. Hardcover 340 S. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe, gebraucht; sehr gut, 2018-03-29.
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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ISBN: 3170140329 bzw. 9783170140325, in Deutsch, Kohlhammer, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

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Von Händler/Antiquariat, Buchservice-Lars-Lutzer Lars Lutzer Einzelunternehmer, 23812 Wahlstedt.
995 | 2., Aufl. Hardcover 340 S. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Baudenkmäler BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe, gebraucht; sehr gut, 2018-03-29.
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Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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ISBN: 9783170140325 bzw. 3170140329, in Deutsch, 340 Seiten, 995. Ausgabe, Kohlhammer, gebundenes Buch, gebraucht.

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Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk, 1995, Hardcover, leichte Gebrauchsspuren, 29,4 x 20,8 x 1,8 cm, 2000g, 995 2., Aufl. 340, Internationaler Versand, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), PayPal, Banküberweisung.
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Praktische Denkmalpflege [Gebundene Ausgabe] von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1995)

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Von Händler/Antiquariat, Buchservice Lars Lutzer, [4352386].
Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Der staatliche Denkmalpfleger, Partner oder Gegner des Bauherrn und Architekten? Wie sind seine Vorstellungen, was will er wirklich? Was in der Baupraxis oft zu kurz kommt - die Einordnung der behördlichen Vorstellungen in nachvollziehbare Argumentation - hier ist es: Der ehem. Generalkonservator und ICOMOS-Präsident Prof. Dr. Michael Petzet und der Chefbauforscher der bayerischen Denkmalpflege Prof. Dr.-Ing. Gert Th. Mader, legen ein Gemeinschaftswerk vor, in dem das Handeln am Denkmal von der Theorie (Geschichte, Begriffslehre, Grundsätze) bis in die Praxis (Voruntersuchung, Planung und Konzeption, Durchführung) beleuchtet werden soll. Dabei gelingt es dem Kunsthistoriker Petzet, die Geschichte der Denkmalpflege zwischen patriotischer Sinnstiftung und Religionsersatz von den alten Römern bis heute in einer gut lesbaren Überschau zu entfalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei seine Enttarnung des "Mehrklassensystems" (Klassifizierung, S. 36 ff.), das durch Kategorienbildung die Denkmäler außerhalb der Kirchen, Burgen und Schlösser nicht nur entwertet, sondern direkt gefährdet. Aus dem "Primat der geschichtlichen Bedeutung" (S. 35 ff.) entwickelt sich folgerichtig der Bedarf nach "wissenschaftlicher Forschung". Dabei hinterfragt Petzet das "einen tiefen historischen Einschnitt markierende Jahr 1945 als obere "Denkmalgrenze"" - was der Denkmalerkundung unablässig neue Aufgaben liefert. Die Verifizierung der Geschichte am Objekt will ja nicht nur Vorgängerthesen überprüfen (vgl. Illigs auch baugeschichtliche Auflösung des legendären Carolus Magnus als einfallsreiche Geschichtsfälschung), sondern über die Denkmalerkenntnis hinaus zum besseren Verständnis der Geschichtsmythologie beitragen. Die auch heute noch geübte Einvernahme von Denkmalen für vorgefertigte Deutungsraster - z.B. durch slawophile Archäologie bis zum Rhein und neuzeitliche Rekonstruktionsversuche bis zum "Wiederaufbau in neuer Form" (S. 16) veranschaulichen geplante und verwirklichte Projekte von Frankreich bis Böhmen. Den Weg vom Kampf Dehios gegen das "Restaurationsfieber" bis zur "Ent-restaurierung" unserer Nachkriegszeit (S. 17 ff.) beschreibt Petzet mit gewohnt spitzer Feder. Meint er auch uns damit? Grundsätze und Gefahren des denkmalpflegerischen Handelns zwischen Konservierung, Restaurierung, Freilegung, Renovierung und Translozierung (S. 52 ff.) belegen viele abschreckende und vorbildliche Bildbeispiele. Das fördert Selbstkritik und Erkenntnisgewinn, auch zur Frage der Nutzung: "Ein Denkmal muß nicht um jeden Preis genutzt werden - es trägt seinen Nutzen bereits in sich." (S. 105) - andererseits ist das Denkmal dann doch "von störenden An- und Einbauten zu befreien und gründlich instandzusetzen" (Beispiel Irsee, Abb. 164). Die schöne Begründung dafür kann als Rechtfertigungsvorlage dienen: Eine "sinnvolle und die bedeutende geistige Tradition des Ortes weiterführende Nutzung". Geglückt ist Petzet auch die Karikatur modernistischer Architekten in seinen Beispielen vom "Neuen Bauen in alter Umgebung" (S. 108 ff.) bis zur "Flächensanierung als tabula rasa" (Abb. 196), mit der er seine Kapitel I-IV abrundet. Gert Mader, dessen Dissertation in das Buch eingeflossen ist, behandelt ab Kapitel V das "handwerkliche" Rüstzeug, das der Denkmalpfleger haben sollte. Von der Voruntersuchung bis zur baulichen Sicherung und Interpretation der Bauteile reichen seine mit Fallbeschreibungen, Zeichnungen, Systemskizzen und reichem Fotomaterial belegten Praxisbeispiele. Ein Leitfaden denkmalgerechten Umgangs mit der Substanz. Aus der bitteren Erfahrung des Denkmalamts mit ungeeigneten Methoden entsteht so der Handlungsrahmen für sinnvolle Forschung und zielführendes Tun. Ob er dabei mechanisierte Bauaufnahmeverfahren im Gegensatz zur "Handaufnahme" als "wenig zuverlässig" entlarvt oder zur Präzision bei der Probenentnahme auffordert - bei allem scheint der Denkmalalltag durch. Der Ruf nach "langjährig geschulten Diplom-Restauratoren" (S. 202) oder für die Zwecke der "professionellen Bauforschung ... ausgebildeten, spezialisierten Mitarbeitern" im Architektur- oder Statikbüro (S. 167) ist sicher berechtigt. Er wird aber weiter ungehört verhallen, solange die "Ausschreibung unter vergleichbar qualifizierten Fachkräften" (S. 167) von dafür unqualifizierten Amtspersonen weiter außerhalb jeglicher Vergabeverordnung (VOF) erfolgt. Damit wird alles Bemühen um Qualität durch Kampfpreise für Minderleistung unterlaufen. Das Bayerische Landesamt ebenso wie die für Denkmale so wichtig gewordene Städtebauförderung tragen dazu mit ihren Zuschußrichtlinien kräftig bei. Wie ist es sonst zu erklären, daß die Bezuschussung der für Baudenkmale besonders aufwendigen Planungsleistungen an HOAI-widrigen Einheitspauschalen bemessen wird, die für eine Großmaßnahme über 20 Mio. Baukosten vielleicht ausreichend sein mögen, für Vorhaben an Bürger- und Bauernhäusern jedoch nie? Das Verschweigen dieses systemimmanenten Faktors zur Schlechtleistung am Denkmal ist für die Autoren als beamtete Denkmalpfleger vielleicht vornehm, für die Praxis aber wenig hilfreich. Die Architekten zumindest werden auch die Themen Förderung, Vertragsgestaltung, Kostenermittlung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung sowie die Anwendung von Normen am Baudenkmal vermissen, die die praktische Arbeit doch so nachhaltig beeinflussen. Was hier mißlingt, wird der beste Wille des systematisch unterhonorierten Planers und die "umsonstigste" planerische Zuarbeit der chemiebelasteten Sanierbaustoffverkäufer nicht ausgleichen. Der vollständige Abdruck "internationaler Grundsatzpapiere" (von der Charta von Venedig bis zu der von Washington), eine umfangreiche, thematisch gegliederte Literaturliste (Kunsttopographische Reihen und Denkmalschutzgesetze Deutschlands, sonstige Fachliteratur) und die Adressen der deutschen Denkmalämter schliessen das Werk ab. In kurzer Folge ist es mehrfach neu aufgelegt worden, ein Beleg, wie dringend die Praxis darauf gewartet hat. Die "Praktische Denkmalpflege" darf also in keiner Fachbibliothek, vor allem aber auf keinem Schreibtisch praktizierender Denkmalpfleger fehlen. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 257 Abb. Sprache deutsch Einbandart Pappe BauTechnik Architektur Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalpfleger Denkmalschützer ISBN-10 3-17-014032-9 / 3170140329 ISBN-13 978-3-17-014032-5 / 9783170140325Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk, 1995, Hardcover, leichte Gebrauchsspuren, 29,4 x 20,8 x 1,8 cm, 2000g, 995 2., Aufl. 340, Internationaler Versand, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), PayPal, Banküberweisung.
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Michael Petzet und Gert Mader

Praktische Denkmalpflege von Baudenkmäler Architekten Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur (1993)

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1993 Softcover 340 S. 29,4 x 20,8 x 1,8 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 300 Abb. Einbandart kartoniert ISBN-10 3-17-009007-0 / 3170090070 ISBN-13 978-3-17-009007-1 / 9783170090071 Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk Versand D: 6,95 EUR Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur Zusatzinfo 300 Abb. Einbandart kartoniert ISBN-10 3-17-009007-0 / 3170090070 ISBN-13 978-3-17-009007-1 / 9783170090071 Praktische Denkmalpflege von Michael Petzet und Gert Mader Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Handarbeit Handwerk.
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Praktische Denkmalpflege, Kopien des kompletten Buches mit Ringbindung (Kunststoff) (1993)

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Von Händler/Antiquariat, ANTIQUARIAT das-freie-buch SUCHDIENST, [3516825].
kein Schutzumschlag Buchdeckel minimal fleckig mit zahlreichen Abbildungen, Inhaltsverzeichnis, Literaturhinweisen und Abbildungsnachweis Versandkostenfreie Lieferung auf Rechnung im Inland ab 30,- EUR Bestellwert (KEIN Versand an Packstationen), 1993, kartoniert, Ringbindung, sehr gut erhaltenes Exemplar, 295 x 230 mm, 1010g, 340 S. Internationaler Versand, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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