Philosophia utilis et jucunda, in usum studiosae juventutis concinnata a P. Andreae Ordinem S. Benedicti in Pontificio Scotorum Monasterio Ratisbonae Professo, Philosophiae in Academia Erfurtensi Professore Publico. Tomus II. Complectens elementa
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ADB XLIX, 461f. - Poggendorff I, 928. - de Backer/Sommervogel II, 372. - Ronalds Library 206 (falscher Druckort). - LexThK IV, 839. - BBKL XXII, 452ff.: "Gordon [1712-1751] entstammte einem alten schottischen Adelsgeschlecht, das seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist. Als Katholik besuchte er ab 1724 zu seiner Ausbildung eine Institution der schottischen Exilkirche in Regensburg. Nach Reisen durch Österreich, Italien und Frankreich trat Gordon 1732 als Novize in das Regensburger Schottenkloster St. Jakob ein, 1735 wurde er zum Priester geweiht. Noch im gleichen Jahr begann er ein Jurastudium in Salzburg, das er 1737 mit dem juristischen Examen beendete. Er ging nun als Professor für Philosophie an die Universität Erfurt. - Gordon trat in seiner "Philosophia utilis et iucunda" von 1745 sowie der im gleichen Jahr gehaltenen "Oratio philosophiam novam veteri praeferendum suadens" und der "Oratio philosophiam novam utilitatis" von 1747 für eine aufgeklärte Philosophie ein, womit er sich gegen die Philosophie der Scholastik wandte. Ihre Kernelemente sollten Mathematik und Physik sein. Damit begab er sich jedoch in eine heftige Auseinandersetzung mit den Jesuiten [ ] Als Praktiker erlangte Gordon einen großen Namen auf dem Gebiet der Elektrizitätsforschung. Um die Erfurter Studentenzahlen gegen die Konkurrenz aus Jena und Göttingen zu sichern, begann er mit eigenen Forschungen und Vorführungen auf diesem Gebiet [ ] Statt der bislang üblichen, elektrisierbaren Glaskugel, besaß seine Elektrisiermaschine einen Glaszylinder. Ebenso experimentierte er mit der erst kürzlich entwickelten Leydener Flasche. Auf Betreiben des französischen Abbe Jean Antoine Nollet, der selber zu den größten Elektrizitätsforschern der Zeit zählte, wurde Gordon 1749 korrespondierendes Mitglied der Pariser Academie des Sciences. Ferner war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, deren Gründungsmitglied und späterer Sekretär sein Schüler Ildephons Kennedy war. Ebenso war Gordon Ehrenmitglied der Akademie von Perugia [ ] Seine "Philosophia utilis et iucunda" wurde zum Standardwerk aller benediktischen Studieninstitutionen Bayerns" (dazu vgl. Meinel: Vom Nutzen der Experimente. In: Gelehrtes Regensburg (1995), 73-78). - Einband etwas berieben, angestaubt und leicht bestoßen. Rücken mit oberflächlichen, lektürebedingten Längsrissen. Zentimetergroße Fehlstellen durch Wurmspuren auf Rücken, Vorderdeckel und hinterem Innendeckel. Oberes Kapital eingerissen. Rückenschild mit der Bandzahl fehlt. - Papier etwas stockfleckig und leicht braunfleckig, kleine Anschmutzungen im Bund. Kopfsteg durchgehend mit geringfügig bräunendem, schwachen Wasserrand, die ersten und letzten Blätter mit weiterem Wasserrand an der vorderen unteren Ecke. - Ein Kupfer fehlerhaft gefaltet, dadurch am Falz gebräunt und etwas brüchig. Kupfer ansonsten vollständig und intakt. Titel mit blassem älterem Stempel und Besitzeintrag. - Insgesamt gutes Exemplar der philosophischen Propädeutik, hier ohne den ersten Band, der die Logik, Metaphysik und Ethik enthält. Vorhanden die beiden in sich abgeschlossenen Teile über Mathematik, Physik (wozu auch Astronomie, Geographie, Pyrotechnik, zivile und militärische Architektur, Pflanzen- und Tierkunde sowie Medizin zählen) und Elektrizität. 2. und 3. Teil (von 3 Teilen) in 1 Band. Mit zusammen 39 einfach gefalteten Kupfertafeln (34 in Band II, 5 im Anhang von Band III = so komplett). Titel, 543, (3); 228 [recte 328], (4) Seiten. 8° (17,5 x 10,5 cm). Marmorierter Lederband der Zeit mit 1 (von 2) goldgeprägten Rückenschildern, reicher Rokoko-Rückenvergoldung und rot gefärbten Schnitten.

Schlüsselwörter: Drucke des 18. Jahrhunderts, Alte Drucke prints of 17th century, Philosophie philosophy Gordon, Andreas [Andrew George Gordon]: Philosophia utilis et jucunda, in usum studiosae juventutis concinnata a P. Andreae Gordon, Ordinem S. Benedicti in Pontificio Scotorum Monasterio Ratisbonae Professo, Philosophiae in Academia Erfurtensi Professore Publico. Tomus II. Complectens elementa mathematum quae ad physicae integritatem spectant. - Angebunden: Dass., Tomus III. Physicam cum appendice de electricitate exhibens. 2. und 3. Teil (von 3 Teilen) in 1 Band. Pedeponti prope Ratisbonam, vulgo Stadt am Hof. Impensis Ioannis Gastl, Bibliopolae [Stadtamhof bei Regensburg: Johann Gastl] 1745
Daten vom 13.11.2014 17:12h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-18-110435-3, 978-3-18-110435-4