Anreizkompatible Architektenentlohnung - 3 Angebote vergleichen

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In keinem anderen westeuropiiischen Land ist eine Honorarordnung auch fUr private Bauher­ ren zwingend vorgeschrieben (siehe Tabellen 3 und 4 der Arbeit). DeshaIb wird auch in Deutschland ernsthaft iiber Veriinderungen der HOAI nachgedacht. Interessengruppen versu­ chen, die HOAI hochzuhalten mit dem Hinweis auf die notwendige deutsche Baukultur. In Wirklichkeit verlieren deutsche Architekten aber in der breiten Masse im europiiischen Bin­ nenmarkt zunehmend an Konkurrenzfahigkeit gegeniiber ausliindischen Architekten, weil sie sich in der Vergangenheit zu sehr auf das Sicherungsnetz der HOAI verlassen haben. Viele staatliche Stellen mochten die HOAI auch gerne aufrecht erhalten wissen, urn Transaktions­ kosten zu sparen, d.h. keine komplizierten Vergabeverhandlungen urn Architektenauftrage f'iihren zu miissen. In diesem Spannungsfeld zeigt Herr Steiner in einem hochinteressanten Kapitel zunachst die vorhandenen Inforrnationsasymmetrien zwischen Bauherren und Architekten mit Hilfe der positiven Principal-Agent-Theorie auf. Denn wer bisher als Architekt mit dem Bauherrengeld vorsichtig urngeht und kostenbewusst plant, wird durch die gegenwiirtige HOAI systembe­ dingt bestraft und erhaIt weniger Honorar. Dies hiingt damit zusarnmen, dass die anrechenba­ ren Kosten des Gebaudes gemiill HOAI Bemessungsgrundlage fUr das Architektenhonorar sind. Vereinfacht gesprochen bedeutet das, je teurer das Gebaude ausfallt, desto mehr Honorar erhalt der Architekt bisher.

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