Mißverständnisse. - 7 Angebote vergleichen

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Ein Lobgesang dem Register. Selten ist es so hilfreich wie bei diesem 590 Seiten starken Buch, wo es einen schnellen Überblick über die Häufung von Irrtümern und Missverständnissen in der Welt des Geistes bietet: Eine erstaunlich klare Topografie -- in der Diktion des Bandes -- nicht des Terrors, sondern des errors. Die Kulturgeschichte der Mißverständnisse hält sich bei Theodor W. Adorno auf, der Bibel, bei Johann Wolfgang v. Goethe -- wen wunderts, bei *** und Richard Wagner, schließlich bei Friedrich Schiller, wobei man erkennt, dass auch bei Schiffer, Claudia (eine Zeile über Schiller) immerhin drei Missverständnisse vorliegen. Eines davon ist beispielsweise die Idee, Schiffer sei die neue Brigitte Bardot; ein zweites ist ihr dümmliches Kleinreden der deutschen Fremdenfeindlichkeit. Merkwürdigerweise findet es sich nach der Aufklärung darüber, warum die erste Birne, der Bürgerkönig Napoleon, Napoleon III. hieß, wo er doch der zweite Napoleon auf dem Thron war. Schuld ist offenbar dem Drucker zu geben, der die drei Ausrufezeichen von "Vive Napoléon !!!" im allenthalben verbreiteten Aufruf zum Staatsstreich als lateinische Drei gelesen hatte. Doch das ist, man ahnt es schon, einer der harmloseren Irrtümer. Und selbstverständlich handelt es sich bei der Kulturgeschichte nicht um ein Buch der Herren Henscheid und Henschel -- mit dem ungewöhnlichen Beistand der Schriftstellerin Brigitte Kronauer -- wäre das Missverständnis nicht Anlass, herzhaft über die Missverstehenden herzufallen. Was immer man glaubt, seinen Lieblingsfeinden und seinen Lieblingsfeindmedien anhängen zu dürfen: Hier findet sich noch mehr und noch infameres Material, die Wette sei gewagt. Wer würde schon glauben, dass Jürgen Habermas der FAZ in einem Leserbrief vorwarf, sie wolle ausgerechnet mit Hilfe Eckhard Henscheids "Deutschland deutscher" machen? Und so findet mancher Leser seine Geistesheroen hier durchaus demontiert. Ein aufregendes Buch also, die Kulturgeschichte der Mißverständnisse, die auch -- in Nachfolge Gustave Flauberts -- ein neues Wörterbuch der Gemeinplätze (des aktuellen Journalismus) ist. --Brigitte Werneburg, Taschenbuch, Ausgabe: 2., Aufl. Label: Reclam Leipzig, Reclam Leipzig, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2002, Studio: Reclam Leipzig, Verkaufsrang: 867329.

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Klappentext/Beschreibung: KLAPPENTEXT: Daß z. B. Heinrich Heines nächtliches Gedenken an Deutschland seit jeher ebenso beharrlich falsch bzw. unsinnig zitiert und verfehlt verstanden wird wie Karl Kraus' annähernd gleich berühmtes Diktum zu *** und daß ihm zu dem nichts einfalle; daß z. B. fast niemand halbwegs zuverlässig mehr weiß, wie nun genau Filmtitel wie der vom obskuren Objekt der Begierde und vom diskreten Charme der Bourgeoisie genaugenommen lauten, geschweige denn, was damit so ungefähr gemeint sein könnte; daß z. B. die Romantik, das Christentum, Deutschland und Wagners Götterdämmerung meist akkurat das nun gerade nicht sind, als was sie bevorzugt bewähnt und besinnungslos traktiert werden; daß man auch von der Insel Atlantis und von Sokrates' angeblichem Wissen seines vermeintlichen Unwissens exaktgenommen nichts Präzises weiß; daß die ad infinitum reklamierte Unfähigkeit zu trauern ursprünglich ganz anders gemeint war, aber auch wieder trotzdem nicht; daß die Heerscharen derer, die da akkurat die Mutter Courage zu ihrem Vorbild erklären und dabei aber doch Mutter Teresa, die Trümmerfrau oder gleich die Mutter der Nation, also Inge Meysel, eher im Sinn haben als Brecht und seine ja keineswegs identifikationseinladende Bühnenfigur: All dies belegen die kürzeren und längeren Besinnungsaufsätze dieses Buchs. Als eine Darstellung nämlich bestimmter und nur scheinbar kontingenter, in Wahrheit erstaunlich konstant wiederkehrender Defekte und Debakel und Sonderlichkeiten: eine Art lapsus animae als Dauermißverständnis, welches ebensosehr auf historischsoziokulturelle Verstörtheiten rückschließen läßt wie auf die ewige Bedürftigkeit der menschlichen Zurüstung im Zerebralen an sich. Den philosophisch-metaphysischen Leitfaden wirkte durchwegs Johann Peter Hebels fabelhafte Anekdote vom Kannitverstan. Denn daß und wie aus Fehlern, Schwächen, Mißverständnissen im engen und weiteren Sinn oft auch wieder der schiere Segen erwachsen mag, das hat nicht nur dieser Dichter, dieser aber besonders schön, dargelegt und klargestellt. Und das ist ja wiederum so übel nicht. / Die Autoren: Eckhard Henscheid lebt in Frankfurt und Amberg. Romane, Erzählungen, Musik- und Sprachkritik, Theologie. Zuletzt erschien 'Welche Tiere und warum das Himmelreich erlangen können' (Stuttgart 1995)./ Gerhard Henschel lebt in Göttingen. Erzählungen, Kritiken, Reportagen und Polemiken. Zuletzt erschien der zusammen mit Wiglaf Droste verfaßte Roman 'Der Barbier von Bebra' (Hamburg 1996). / Brigitte Kronauer lebt in Hamburg. Romane, Erzählungen, Aufsätze. Zuletzt erschien 'Die Einöde und ihr Prophet' (Stuttgart 1996). Sauberes Exemplar mit nur geringen Lese-/Lagerspuren. [Gebunden mit Schutzumschlag. 589 Seiten. 644 Gramm. 21x13cm.].

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3379016896, 2.Auflage. 589 Seiten. Taschenbuch. --- Sehr guter Zustand, Buchdeckel sauber, Ecken sehr gut, Rücken minimal leserund, innen absolut sauber. --- Mit Register im Anhang.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat WortArt, [386].
Buchreihe: Reclams Universal-Bibliothek Bd. 1689 - Zustand: neuwertig - ISBN 13: 9783379016896 - ISBN 10: 3379016896, 589 S., 12 x 19 cm, kartoniert; 1. Aufl.

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Antiquariat-Jordan, [3609215].
589 Seiten 18,4 x 11,6 x 3,7 cm, Taschenbuchgut 213000.

Malerei, [3254021].
Taschenbuch.