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Gesammelte Briefe.100%: Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. (ISBN: 9783518582763) in Deutsch, Band: 5.
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Gesammelte Briefe.46%: Walter Benjamin, Herausgeber: Christoph Gödde, Herausgeber: Henri Lonitz, Herausgeber: Theodor W. Adorno Archiv: Gesammelte Briefe. (ISBN: 9783518582268) in Deutsch, Band: 2.
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Gesammelte Briefe Band 1 - 6 vollständig. ( = Bd. 1 / 1910 - 1918 Bd. 2/ 1919 - 1924 Bd. 3 / 1925 - 1930 Bd. 4 / 1931 - 1934 Bd. 5 / 1935 - 1937 Bd. 6 / 1938 - 1940 Herausgegeben vom , Herausgegeben von u39%: Walter Benjamin, Herausgeber: Christoph Gödde, Herausgeber: Henri Lonitz, Herausgeber: Theodor W. Adorno Archiv: Gesammelte Briefe Band 1 - 6 vollständig. ( = Bd. 1 / 1910 - 1918 Bd. 2/ 1919 - 1924 Bd. 3 / 1925 - 1930 Bd. 4 / 1931 - 1934 Bd. 5 / 1935 - 1937 Bd. 6 / 1938 - 1940 Herausgegeben vom , Herausgegeben von u (ISBN: 9783518582176) 1995, Erstausgabe, in Deutsch, Band: 1, Broschiert.
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Gesammelte Briefe.34%: Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. (ISBN: 9783518582701) Erstausgabe, in Deutsch, Band: 4, Broschiert.
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Gesammelte Briefe.30%: Walter Benjamin, Herausgeber: Christoph Gödde, Herausgeber: Henri Lonitz, Herausgeber: Theodor W. Adorno Archiv: Gesammelte Briefe. (ISBN: 9783518582572) in Deutsch, Band: 3, Broschiert.
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9783518582763 - Gesammelte Briefe.

Gesammelte Briefe. (1937)

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ISBN: 9783518582763 bzw. 3518582763, in Deutsch, Suhrkamp, neu.

»Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiß aber binnen weniger Stunden handeln muß, die äußere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.« Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingt es ihm, die zur »Durchführung des mir richtig Erscheinenden« notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des »Instituts für Sozialforschung« und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: »Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.«, Walter Benjamin, 20.5 x 13.1 x 4.0 cm, Buch.
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9783518582763 - Walter Benjamin: Gesammelte Briefe.
Walter Benjamin

Gesammelte Briefe. (1999)

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ISBN: 9783518582763 bzw. 3518582763, in Deutsch, Suhrkamp, neu.

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»Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiß aber binnen weniger Stunden handeln muß, die äußere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.« Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingt es ihm, die zur »Durchführung des mir richtig Erscheinenden« notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des »Instituts für Sozialforschung« und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: »Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.«, gebundene Ausgabe, 27.09.1999.
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9783518582763 - Walter Benjamin: Briefe 1935 - 1937
Symbolbild
Walter Benjamin

Briefe 1935 - 1937 (1999)

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ISBN: 9783518582763 bzw. 3518582763, in Deutsch, Suhrkamp Verlag Gmbh Sep 1999, neu.

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Neuware - 'Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiß aber binnen weniger Stunden handeln muß, die äußere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.' Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingt es ihm, die zur 'Durchführung des mir richtig Erscheinenden' notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: 'Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit' entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des 'Instituts für Sozialforschung' und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: 'Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.' 672 pp. Deutsch.
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9783518582763 - Walter Benjamin: Gesammelte Briefe.
Walter Benjamin

Gesammelte Briefe.

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ISBN: 9783518582763 bzw. 3518582763, Band: 5, in Deutsch, Suhrkamp, neu.

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Band V: Briefe 1935-1937, »Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiss aber binnen weniger Stunden handeln muss, die äussere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.« Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingt es ihm, die zur »Durchführung des mir richtig Erscheinenden« notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des »Instituts für Sozialforschung« und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: »Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.«.
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3518582763 - Walter Benjamin: 1935-1937
Walter Benjamin

1935-1937 (1999)

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ISBN: 3518582763 bzw. 9783518582763, in Deutsch, 672 Seiten, Suhrkamp, neu.

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»Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiß aber binnen weniger Stunden handeln muß, die äußere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.« Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingt es ihm, die zur »Durchführung des mir richtig Erscheinenden« notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des »Instituts für Sozialforschung« und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: »Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.«, 1999, 672 Seiten, Buch.
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3518582763 - Walter Benjamin: Gesammelte Briefe, 6 Bde.: 5 1935-1937
Walter Benjamin

Gesammelte Briefe, 6 Bde.: 5 1935-1937 (1999)

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ISBN: 3518582763 bzw. 9783518582763, in Deutsch, 672 Seiten, Suhrkamp, neu.

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»Die Frage des Aufenthalts im Kriege die Sie anschneiden, ist darum schwer zu beantworten, weil ich kaum damit rechnen kann, in solchem Augenblick, wo man wahrscheinlich ohnehin schon zu spät handelt, gewiß aber binnen weniger Stunden handeln muß, die äußere Möglichkeit zur Durchführung des mir richtig Erscheinenden zu haben. Ich kenne von meiner Nordlandreise her eine Gegend, wo das Leben hart ist, wo man sich aber gesichert nicht nur vor kriegerischen Aktionen sondern auch vor Hungersnot mit einigem Recht fühlen dürfte. Im europäischen oder mittelmeerischen Zivilisationskreis hätte ich dies Gefühl nirgends.« Im Mai 1935 antwortet Benjamin dies auf eine Frage Werner Krafts, der in Palästina lebt und die Befürchtung ausgesprochen hatte, Benjamin könne im Kriegsfälle in ein französisches KZ kommen. Benjamin aber ist zu der Zeit aus finanziellen Gründen kaum bewegungsfähig - und nur mit finanzieller Hilfe von Freunden in der Lage, sein Pariser Leben zu fristen. Und doch gelingtes ihm, die zur »Durchführung des mir richtig Erscheinenden« notwendigen Mittel zu beschaffen. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen kann er seine Arbeit neu organisieren und.sich die Freiheit zu Forschungen erobern, sein Spätwerk werden sollten: »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« entsteht nach einem Exposé zur Passagenarbeit und findet den Beifall des »Instituts für Sozialforschung« und besonders Horkheimers, der eine relative Stabilisierung des monatlichen Budgets von Benjamin ermöglicht. Seine zunehmenden Kontakte in den Pariser Intellektuellenzirkeln lassen ihn zum inoffiziellen Repräsentanten des New Yorker Instituts werden. Horkheimer schreibt 1937, nach einem Treffen mit Benjamin in Paris: »Zum Schönsten gehören einige Stunden mit Benjamin. Von allen steht er uns weitaus am nächsten. Ich werde alles tun, was nur in meinen Kräften steht, damit er aus seiner finanziellen Misere herauskommt.«, 1999, 672 Seiten, Buch.
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9783518582763 - Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. Band V. Briefe 19351937.
Walter Benjamin

Gesammelte Briefe. Band V. Briefe 19351937.

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Leinen. Herausgegeben vom Theodor W. Adorno Archiv und Christoph Gödde und Henri Lonitz. 672 Seiten, 8. Nachwort zu Berliner Kindheit um neunzehnhundert von Rolf Tiedemann: Die Berliner Kindheit um neunzehnhundert, deren Publikation als Buch zu Benjamins Lebzeiten nicht zu erreichen war, wurde zehn Jahre nach dem Tod ihres Autors durch Adorno zuerst ediert. Zusammen mit dessen eigenen Minima Moralia, in manchem schon in der Nachfolge der Kindheitserinnerungen des älteren Freundes geschrieben, gehörten diese zu den ersten Büchern, die Peter Suhrkamp 1950 in seinem neugegründeten Verlag herausbrachte. Der Verleger hat Benjamins Buch schon bald und ein wenig voreilig das am schlechtesten zu verkaufende Buch seines Verlags genannt. Nachdem es 1962 in die Reihe der Bibliothek Suhrkamp aufgenommen worden war, sollte es schnell zu einem der erfolgreichsten des Autors werden. Benjamin hat zwischen 1932, als Hitler den Fuß bereits in der Tür hatte, und 1938, nach mittlerweile fünf Jahren im Exil, an seinen Kindheitserinnerungen gearbeitet. Keine der mindestens drei verschiedenen Fassungen, die er in dieser Zeit der Berliner Kindheit um neunzehnhundert gegeben hatte, lag Adorno seinerzeit für die Edition der ersten Buchausgabe vor. Er mußte sie in der er übrigens seinen eigenen Namen weder als Herausgeber noch als Verfasser des Nachworts nannte wie auch die folgende, 1955 im Rahmen von Benjamins Schriften erschienene Ausgabe aus unterschiedlichen Manuskripten, Typoskripten und Teilabdrucken in Zeitungen und Zeitschriften der dreißiger Jahre zusammenstellen. Vor allem konnte er für die Reihenfolge der einzelnen Stücke auf keine von Benjamin selber stammende Anordnung zurückgreifen. Die 1972 von Tillman Rexroth für die Gesammelten Schriften Benjamins vorgenommene Revision des Textes hat diesen zwar an vielen Stellen verbessern und die beiden Adornoschen Ausgaben um einige inzwischen aufgefundene Stücke vermehren können die unbefriedigende Textlage insgesamt vermochte auch Rexroth nicht zu beheben. Erst 1981 sind auf der Pariser Nationalbibliothek eine Anzahl Papiere wiedergefunden worden, die Benjamin dort 1940, vor seiner Flucht aus der Stadt, hatte verstecken lassen und die seither verschollen gewesen waren. Unter ihnen befand sich auch ein Typoskript der Berliner Kindheit um neunzehnhundert, das die 1938 entstandene Fassung letzter Hand und zugleich die bis dahin einzige enthielt, in der eine vom Autor selber herrührende Disposition des Buches sich fand. Diese Fassung, die 1987 an die Stelle der alten Einzelausgabe innerhalb der Bibliothek Suhrkamp trat und zwei Jahre später auch in einem Nachtragsband zu den Gesammelten Schriften abgedruckt wurde, nötigte den Leser, der Benjamins Buch aus den früheren Editionen zu kennen glaubte, zur Rezeption eines neuen, in gewisser Hinsicht anderen Buches. Die Umarbeitung, der der Autor jene 30 Texte unterworfen hat, die er in die letzte Fassung aufnahm, war eingreifend und überaus charakteristisch für den späten Benjamin. In der Regel reduzierte er allgemeinere Betrachtungen alles, was beim älteren Text der Konzentration auf die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, wurde rigoros gestrichen. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, gelegentlich aber auch Zusätze dienten der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin das erweist auch die letzte Fassung seiner Kindheitserinnerungen war die nüchterne Darstellung des Besonderen ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist. Eine weitere Version der Berliner Kindheit um neunzehnhundert wurde erst so spät wie 1988 zugänglich, als auch der Nachtragsband der Gesammelten Schriften schon abgeschlossen war. Aus Anlaß der 50. Wiederkehr des Jahres, in dem Benjamins Kindheitserinnerungen überhaupt erst in Buchform erschienen sind, wird mit dem vorliegenden Band jetzt diese, nach ihrem derzeitigen Aufbewahrungsort Gießener Fassung genannte Version publiziert: nachdem fast siebzig Jahre vergangen sind, seitdem der Text geschrieben worden ist und nachdem ein volles Jahrhundert welches Jahrhundert den Gegenstand des Buches, eine Kindheit aus dem jüdischen Bürgertum im Berlin der Nachgründerzeit, unter sich begraben hat. Es scheint, als wollten die Daten der Entstehung und Veröffentlichung von Benjamins Kindheitsbuch an ihrem Teil seinen Satz bestätigen zu wollen, demzufolge Geschichte schreiben heißt, Jahreszahlen ihre Physiognomie geben. Wie die Fassung letzter Hand ein spätes, so vertritt die Gießener Fassung das Frühstadium der Arbeit Benjamins an seinen Kindheitserinnerungen. Um die Jahreswende 1932/33 entstanden, führt sie noch alle Zeichen des Zum ersten Mal mit sich und tritt selbständig neben die bisher bekannten Ausgaben: ein gleichsam auskomponiertes Gegenstück zur Einsilbigkeit der Fassung letzter Hand. Erzählung und Reflexion stehen nicht nebeneinander, sondern gehen auseinander mit Notwendigkeit hervor. Ohne einen Gedanken an Rezipierbarkeit zu wenden, folgt der Autor seinen Divagationen mit hingegebener Ausführlichkeit sucht er das Labyrinth der Kindheit auszuschreiten, es akribisch wie mit Holbeinschem Silberstift nachzuzeichnen. Man muß im vergangenen Säkulum bis zu Kafka hinauf, um im Deutschen noch einmal eine ähnlich intensive, von innen heraus leuchtende Prosa zu finden. Gegenüber der von Adorno konstituierten, von Rexroth revidierten Version der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vertritt die Gießener Fassung insofern die authentischere, als ihre Anordnung der einzelnen Texte vom Autor selbst stammt. Überliefert ist die Gießener Fassung als von Benjamin handschriftlich durchkorrigierter Typoskript-Durchschlag, der aus dem Vorbesitz von Martin Domke, einem Berliner Rechtsanwalt aus dem Brechtkreis, von dem Benjamin 1931 den Auftrag zu einer Lichtenberg-Bibliographie bekam Mitte der sechziger Jahre über ein Antiquariat in Kanada an das Institut für neuere deutsche Literatur der Justus-Liebig-Universität in Gießen gelangte. Es handelt sich bei dieser Fassung wahrscheinlich um die früheste, die Benjamin abgeschlossen hat weitere sind bei Verlagen, denen sie angeboten wurden, verlorengegangen. Am 10. 12.1932 hat Benjamin ein provisorisches Manuskript des Buches an Scholem nach Jerusalem geschickt, das 24 Stücke umfaßte bereits zu diesem Zeitpunkt sollte das definitive Manuscript [...] deren dreißig haben. In einem weiteren, vom Adressaten auf den 15.1.1933 datierten Brief teilte Benjamin Scholem mit, daß er dessen kurz zurvor erhaltenen Ratschlag, das Stück Erwachen des Sexus zu sekretieren, befolgen werde. Da die Gießener Fassung zwar die vorgesehene Zahl von 30 Stücken erreicht, dies jedoch nur unter Einschluß von Erwachen des Sexus tut erst am 28.2.1933 konnte der Autor melden, seit einer Woche sei das 30. Stück abgeschlossen, ohne dabei das sekretierte mitzurechnen , dürfte die in Gießen vorhandene Fassung zwischen dem 10. Dezember 1932 und Mitte Januar 1933 entstanden sein. Ihr Inhalt scheint diese Datierung zu bestätigen. So enthält das Typoskript 16 von den 17 in der Frankfurter und der Vossischen Zeitung bis zum 14.7.1933 vorabgedruckten Stücken lediglich Zu spät gekommen, das im Februar in der Frankfurter Zeitung stand, fehlt: Benjamin könnte es aus dem Buchmanuskript ausgeschieden haben, weil es bereits in der 1928 erschienenen Einbahnstraße enthalten war. Es fehlt in der Gießener Fassung sodann das erste nachweislich später, wohl im Juni oder Juli 1933, geschriebene Stück Die Loggien, das Benjamin anstelle der Mummerehlen an die erste Stelle des Buches setzen wollte. Der Textstand des Gießener Typoskripts ist dem der frühen Vorabdrucke bis Mitte 1933 außerordentlich nahe. Abweichungen zwischen diesen und dem Typoskript lassen sich meistens durch Unsitten der Zeitungsredaktionen erklären: da ist Benjamins Interpunktion der gebräuchlichen angeglichen worden, der Fluß seiner Prosa wird durch zahlreiche Absatzbildungen zerrissen oder mangelnder Platz durch Kürzungen des Textes ausgeglichen. Unter den Vorabdrucken aus der zweiten Hälfte 1933 und aus dem Jahr 1934 finden sich mehrere Stücke, die bereits im Exil das für Benjamin Mitte März 1933 begonnen hatte entstanden waren und dementsprechend im Gießener Typoskript nicht enthalten sein konnten, so neben den schon erwähnten Loggien etwa Der Mond, Knabenbücher [auch mit dem Titel Schmöker veröffentlicht], Die Farben oder Krumme Straße. Für diese, manchmal besonders geglückten Texte, ebenso für die übrigen im Gießener Typoskript fehlenden Stücke, wäre weiterhin auf die von Rexroth besorgte Edition im vierten Band der Gesammelten Schriften zurückzugreifen. Im übrigen spricht manches dafür, daß den von Dezember 1932 bis Juli 1933 erschienenen Zeitungsabdrucken ein textidentisches Typoskript möglicherweise das Original des in Gießen vorhandenen Durchschlags zugrunde lag. Jedenfalls finden sich in den frühen Einzeldrucken sogar die Korrekturen berücksichtigt, die der Autor handschriftlich in das Gießener Typoskript eingetragen hat. Aufschlußreich nicht zuletzt in politischer Hinsicht ist eine Kürzung, die die Feuilletonredaktion der Frankfurter Zeitung bei ihrem letzten Abdruck aus der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vorgenommen hat. Der Text Blumeshof 12, der dort im August 1934 unter dem Pseudonym Detlef Holz erschien, handelt von der Wohnung der Großmutter und den Ansichtskarten, die sie von ihren Reisen zu schicken pflegte: Unter sämtlichen hochherrschaftlichen Wohnungen, in denen ich herumkam, war dies die einzige weltbürgerliche, heißt es im Gießener Typoskript, während der Satz im Zeitungsabdruck der Zensur oder Selbstzensur zum Opfer fiel. Daß nicht Benjamin ihn gestrichen hat, wird durch die Fassung letzter Hand bezeugt, in der er wieder eingefügt ist: ein positiver Bezug aufs Weltbürgerliche war schon im Sommer 1934 in der angeblich doch oppositionellen Frankfurter Zeitung nicht mehr opportun. So wenig opportun wie vorher schon, im Juli 1933, dem langjährigen Autor der Frankfurter Zeitung seinen guten Namen zu lassen, an dem die neuen Aufsichtsgremien ihn als Juden hätten identifizieren können: Der Lesekasten erschien anonym, die Schränke unter dem Pseudonym C. Conrad Ausrisse in Benjamins Nachlaß haben seine handschriftlichen Marginalien: Der Verfassername wurde widerrechtlich fortgelassen und Das Pseudonym wurde willkürlich und widerrechtlich von der Redaktion eingesetzt. Wie ohnmächtig damals die Berufung auf ein Recht bereits war, das man gerade abzuschaffen im Begriff stand, demonstriert, daß schließlich der Autor selber zu seinem bevorzugten Pseudonym Detlef Holz greifen mußte, um weitere Stücke des Kindheitsbuches in Deutschland gedruckt und dafür ebenso armselige wie lebenswichtige Honorare hingeworfen zu bekommen. Benjamin scheint das publizistische Schicksal der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vorausgesehen zu haben, jedenfalls hat er sich darüber keinen Illusionen hingegeben, wie schon Ende Februar 1933 eine Briefstelle zeigte: Die Aussichten, sie als Buch erscheinen zu sehen, sind verschwindend. Jedermann sieht, daß sie so vortefflich ist, daß die Unsterblichkeit sie auch als Manuscript zu sich berufen wird. Man druckt Bücher, die es nötiger haben. Zwar liegen mit der vorliegenden Ausgabe jetzt immerhin zwei authentische Versionen des Kindheitsbuches vor, doch hat dieses selber seine abschließende Form nicht finden können auch es wie sein Autor ein Opfer auf der Schlachtbank der Geschichte. Daß die Gießener Fassung keine endgültige darstellt, geht allein aus den Fortsetzungen hervor, die Benjamin nach ihrer Beendigung noch geschrieben hat. Aber auch die Fassung letzter Hand, in der vieles preisgegeben wurde, worin gerade Reiz und Bedeutung der vorangehenden liegt, ist zudem nicht definitiv abgeschlossen worden, sondern sollte durch die Umarbeitung weiterer Texten ergänzt werden. So blieb, gleich ander, Tadellos, verlagsfrisch. 740g.
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9783518582763 - Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. Band V. Briefe 19351937.
Walter Benjamin

Gesammelte Briefe. Band V. Briefe 19351937. (1999)

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ISBN: 9783518582763 bzw. 3518582763, Band: 5, in Deutsch, Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag, 1999. gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat suum cuique, [4479815].
Leinen. Herausgegeben vom Theodor W. Adorno Archiv und Christoph Gödde und Henri Lonitz. 672 Seiten, 8. Nachwort zu Berliner Kindheit um neunzehnhundert von Rolf Tiedemann: Die Berliner Kindheit um neunzehnhundert, deren Publikation als Buch zu Benjamins Lebzeiten nicht zu erreichen war, wurde zehn Jahre nach dem Tod ihres Autors durch Adorno zuerst ediert. Zusammen mit dessen eigenen Minima Moralia, in manchem schon in der Nachfolge der Kindheitserinnerungen des älteren Freundes geschrieben, gehörten diese zu den ersten Büchern, die Peter Suhrkamp 1950 in seinem neugegründeten Verlag herausbrachte. Der Verleger hat Benjamins Buch schon bald und ein wenig voreilig das am schlechtesten zu verkaufende Buch seines Verlags genannt. Nachdem es 1962 in die Reihe der Bibliothek Suhrkamp aufgenommen worden war, sollte es schnell zu einem der erfolgreichsten des Autors werden. Benjamin hat zwischen 1932, als Hitler den Fuß bereits in der Tür hatte, und 1938, nach mittlerweile fünf Jahren im Exil, an seinen Kindheitserinnerungen gearbeitet. Keine der mindestens drei verschiedenen Fassungen, die er in dieser Zeit der Berliner Kindheit um neunzehnhundert gegeben hatte, lag Adorno seinerzeit für die Edition der ersten Buchausgabe vor. Er mußte sie in der er übrigens seinen eigenen Namen weder als Herausgeber noch als Verfasser des Nachworts nannte wie auch die folgende, 1955 im Rahmen von Benjamins Schriften erschienene Ausgabe aus unterschiedlichen Manuskripten, Typoskripten und Teilabdrucken in Zeitungen und Zeitschriften der dreißiger Jahre zusammenstellen. Vor allem konnte er für die Reihenfolge der einzelnen Stücke auf keine von Benjamin selber stammende Anordnung zurückgreifen. Die 1972 von Tillman Rexroth für die Gesammelten Schriften Benjamins vorgenommene Revision des Textes hat diesen zwar an vielen Stellen verbessern und die beiden Adornoschen Ausgaben um einige inzwischen aufgefundene Stücke vermehren können die unbefriedigende Textlage insgesamt vermochte auch Rexroth nicht zu beheben. Erst 1981 sind auf der Pariser Nationalbibliothek eine Anzahl Papiere wiedergefunden worden, die Benjamin dort 1940, vor seiner Flucht aus der Stadt, hatte verstecken lassen und die seither verschollen gewesen waren. Unter ihnen befand sich auch ein Typoskript der Berliner Kindheit um neunzehnhundert, das die 1938 entstandene Fassung letzter Hand und zugleich die bis dahin einzige enthielt, in der eine vom Autor selber herrührende Disposition des Buches sich fand. Diese Fassung, die 1987 an die Stelle der alten Einzelausgabe innerhalb der Bibliothek Suhrkamp trat und zwei Jahre später auch in einem Nachtragsband zu den Gesammelten Schriften abgedruckt wurde, nötigte den Leser, der Benjamins Buch aus den früheren Editionen zu kennen glaubte, zur Rezeption eines neuen, in gewisser Hinsicht anderen Buches. Die Umarbeitung, der der Autor jene 30 Texte unterworfen hat, die er in die letzte Fassung aufnahm, war eingreifend und überaus charakteristisch für den späten Benjamin. In der Regel reduzierte er allgemeinere Betrachtungen alles, was beim älteren Text der Konzentration auf die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, wurde rigoros gestrichen. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, gelegentlich aber auch Zusätze dienten der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin das erweist auch die letzte Fassung seiner Kindheitserinnerungen war die nüchterne Darstellung des Besonderen ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist. Eine weitere Version der Berliner Kindheit um neunzehnhundert wurde erst so spät wie 1988 zugänglich, als auch der Nachtragsband der Gesammelten Schriften schon abgeschlossen war. Aus Anlaß der 50. Wiederkehr des Jahres, in dem Benjamins Kindheitserinnerungen überhaupt erst in Buchform erschienen sind, wird mit dem vorliegenden Band jetzt diese, nach ihrem derzeitigen Aufbewahrungsort Gießener Fassung genannte Version publiziert: nachdem fast siebzig Jahre vergangen sind, seitdem der Text geschrieben worden ist und nachdem ein volles Jahrhundert welches Jahrhundert den Gegenstand des Buches, eine Kindheit aus dem jüdischen Bürgertum im Berlin der Nachgründerzeit, unter sich begraben hat. Es scheint, als wollten die Daten der Entstehung und Veröffentlichung von Benjamins Kindheitsbuch an ihrem Teil seinen Satz bestätigen zu wollen, demzufolge Geschichte schreiben heißt, Jahreszahlen ihre Physiognomie geben. Wie die Fassung letzter Hand ein spätes, so vertritt die Gießener Fassung das Frühstadium der Arbeit Benjamins an seinen Kindheitserinnerungen. Um die Jahreswende 1932/33 entstanden, führt sie noch alle Zeichen des Zum ersten Mal mit sich und tritt selbständig neben die bisher bekannten Ausgaben: ein gleichsam auskomponiertes Gegenstück zur Einsilbigkeit der Fassung letzter Hand. Erzählung und Reflexion stehen nicht nebeneinander, sondern gehen auseinander mit Notwendigkeit hervor. Ohne einen Gedanken an Rezipierbarkeit zu wenden, folgt der Autor seinen Divagationen mit hingegebener Ausführlichkeit sucht er das Labyrinth der Kindheit auszuschreiten, es akribisch wie mit Holbeinschem Silberstift nachzuzeichnen. Man muß im vergangenen Säkulum bis zu Kafka hinauf, um im Deutschen noch einmal eine ähnlich intensive, von innen heraus leuchtende Prosa zu finden. Gegenüber der von Adorno konstituierten, von Rexroth revidierten Version der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vertritt die Gießener Fassung insofern die authentischere, als ihre Anordnung der einzelnen Texte vom Autor selbst stammt. Überliefert ist die Gießener Fassung als von Benjamin handschriftlich durchkorrigierter Typoskript-Durchschlag, der aus dem Vorbesitz von Martin Domke, einem Berliner Rechtsanwalt aus dem Brechtkreis, von dem Benjamin 1931 den Auftrag zu einer Lichtenberg-Bibliographie bekam Mitte der sechziger Jahre über ein Antiquariat in Kanada an das Institut für neuere deutsche Literatur der Justus-Liebig-Universität in Gießen gelangte. Es handelt sich bei dieser Fassung wahrscheinlich um die früheste, die Benjamin abgeschlossen hat weitere sind bei Verlagen, denen sie angeboten wurden, verlorengegangen. Am 10. 12.1932 hat Benjamin ein provisorisches Manuskript des Buches an Scholem nach Jerusalem geschickt, das 24 Stücke umfaßte bereits zu diesem Zeitpunkt sollte das definitive Manuscript [...] deren dreißig haben. In einem weiteren, vom Adressaten auf den 15.1.1933 datierten Brief teilte Benjamin Scholem mit, daß er dessen kurz zurvor erhaltenen Ratschlag, das Stück Erwachen des Sexus zu sekretieren, befolgen werde. Da die Gießener Fassung zwar die vorgesehene Zahl von 30 Stücken erreicht, dies jedoch nur unter Einschluß von Erwachen des Sexus tut erst am 28.2.1933 konnte der Autor melden, seit einer Woche sei das 30. Stück abgeschlossen, ohne dabei das sekretierte mitzurechnen , dürfte die in Gießen vorhandene Fassung zwischen dem 10. Dezember 1932 und Mitte Januar 1933 entstanden sein. Ihr Inhalt scheint diese Datierung zu bestätigen. So enthält das Typoskript 16 von den 17 in der Frankfurter und der Vossischen Zeitung bis zum 14.7.1933 vorabgedruckten Stücken lediglich Zu spät gekommen, das im Februar in der Frankfurter Zeitung stand, fehlt: Benjamin könnte es aus dem Buchmanuskript ausgeschieden haben, weil es bereits in der 1928 erschienenen Einbahnstraße enthalten war. Es fehlt in der Gießener Fassung sodann das erste nachweislich später, wohl im Juni oder Juli 1933, geschriebene Stück Die Loggien, das Benjamin anstelle der Mummerehlen an die erste Stelle des Buches setzen wollte. Der Textstand des Gießener Typoskripts ist dem der frühen Vorabdrucke bis Mitte 1933 außerordentlich nahe. Abweichungen zwischen diesen und dem Typoskript lassen sich meistens durch Unsitten der Zeitungsredaktionen erklären: da ist Benjamins Interpunktion der gebräuchlichen angeglichen worden, der Fluß seiner Prosa wird durch zahlreiche Absatzbildungen zerrissen oder mangelnder Platz durch Kürzungen des Textes ausgeglichen. Unter den Vorabdrucken aus der zweiten Hälfte 1933 und aus dem Jahr 1934 finden sich mehrere Stücke, die bereits im Exil das für Benjamin Mitte März 1933 begonnen hatte entstanden waren und dementsprechend im Gießener Typoskript nicht enthalten sein konnten, so neben den schon erwähnten Loggien etwa Der Mond, Knabenbücher [auch mit dem Titel Schmöker veröffentlicht], Die Farben oder Krumme Straße. Für diese, manchmal besonders geglückten Texte, ebenso für die übrigen im Gießener Typoskript fehlenden Stücke, wäre weiterhin auf die von Rexroth besorgte Edition im vierten Band der Gesammelten Schriften zurückzugreifen. Im übrigen spricht manches dafür, daß den von Dezember 1932 bis Juli 1933 erschienenen Zeitungsabdrucken ein textidentisches Typoskript möglicherweise das Original des in Gießen vorhandenen Durchschlags zugrunde lag. Jedenfalls finden sich in den frühen Einzeldrucken sogar die Korrekturen berücksichtigt, die der Autor handschriftlich in das Gießener Typoskript eingetragen hat. Aufschlußreich nicht zuletzt in politischer Hinsicht ist eine Kürzung, die die Feuilletonredaktion der Frankfurter Zeitung bei ihrem letzten Abdruck aus der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vorgenommen hat. Der Text Blumeshof 12, der dort im August 1934 unter dem Pseudonym Detlef Holz erschien, handelt von der Wohnung der Großmutter und den Ansichtskarten, die sie von ihren Reisen zu schicken pflegte: Unter sämtlichen hochherrschaftlichen Wohnungen, in denen ich herumkam, war dies die einzige weltbürgerliche, heißt es im Gießener Typoskript, während der Satz im Zeitungsabdruck der Zensur oder Selbstzensur zum Opfer fiel. Daß nicht Benjamin ihn gestrichen hat, wird durch die Fassung letzter Hand bezeugt, in der er wieder eingefügt ist: ein positiver Bezug aufs Weltbürgerliche war schon im Sommer 1934 in der angeblich doch oppositionellen Frankfurter Zeitung nicht mehr opportun. So wenig opportun wie vorher schon, im Juli 1933, dem langjährigen Autor der Frankfurter Zeitung seinen guten Namen zu lassen, an dem die neuen Aufsichtsgremien ihn als Juden hätten identifizieren können: Der Lesekasten erschien anonym, die Schränke unter dem Pseudonym C. Conrad Ausrisse in Benjamins Nachlaß haben seine handschriftlichen Marginalien: Der Verfassername wurde widerrechtlich fortgelassen und Das Pseudonym wurde willkürlich und widerrechtlich von der Redaktion eingesetzt. Wie ohnmächtig damals die Berufung auf ein Recht bereits war, das man gerade abzuschaffen im Begriff stand, demonstriert, daß schließlich der Autor selber zu seinem bevorzugten Pseudonym Detlef Holz greifen mußte, um weitere Stücke des Kindheitsbuches in Deutschland gedruckt und dafür ebenso armselige wie lebenswichtige Honorare hingeworfen zu bekommen. Benjamin scheint das publizistische Schicksal der Berliner Kindheit um neunzehnhundert vorausgesehen zu haben, jedenfalls hat er sich darüber keinen Illusionen hingegeben, wie schon Ende Februar 1933 eine Briefstelle zeigte: Die Aussichten, sie als Buch erscheinen zu sehen, sind verschwindend. Jedermann sieht, daß sie so vortefflich ist, daß die Unsterblichkeit sie auch als Manuscript zu sich berufen wird. Man druckt Bücher, die es nötiger haben. Zwar liegen mit der vorliegenden Ausgabe jetzt immerhin zwei authentische Versionen des Kindheitsbuches vor, doch hat dieses selber seine abschließende Form nicht finden können auch es wie sein Autor ein Opfer auf der Schlachtbank der Geschichte. Daß die Gießener Fassung keine endgültige darstellt, geht allein aus den Fortsetzungen hervor, die Benjamin nach ihrer Beendigung noch geschrieben hat. Aber auch die Fassung letzter Hand, in der vieles preisgegeben wurde, worin gerade Reiz und Bedeutung der vorangehenden liegt, ist zudem nicht definitiv abgeschlossen worden, sondern sollte durch die Umarbeitung weiterer Texten ergänzt werden. So blieb, gleich ander, Tadellos, verlagsfrisch. 740g, Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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