Der Zerfall der Sowjetunion. Aus dem Russischen übersetzt von Ursula Krause, Melitta Bailleu und Günter Jäniche. 1. Auflage
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Schutzumschlag hat kleine KnickeAm 21. Dezember 1991 besiegeln in Alma-Ata elf der ehemals fünfzehn Sowjetrepubliken das Ende der Sowjetunion und schließen sich zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammen. Vier Tage später erklärt Michail Gorbatschow seinen Rücktritt vom Amt des Staatspräsidenten. In diesem Buch beschreibt er, wie es zu der plötzlichen Wende auf dem fortgeschrittenen Weg zum Einheitsstaat kam, wer dafür verantwortlich ist, welche Absichten dahinterstanden. Seine Befürchtungen, daß die Auflösung einheitsstaatlicher Strukturen eine Katastrophe auf vielen Gebieten nach sich ziehen werde, sind sehr ernst zu nehmen. Für viele der ehemaligen Republiken bedeutet der Auflösungsbeschluß den wirtschaftlichen Todesstoß, da ein bisher geschlossener Wirtschaftsraum zerschlagen wird, dessen Kooperationsniveau eineinhalb- bis zweimal so hoch wie das der EG gewesen ist. In Frage steht das für eine funktionierende Wirtschaft lebensnotwendige Finanz- und Bankensystem mit einer einheitlichen Währung, ebenso die Steuerpolitik und die Sozialgesetzgebung. Der gemeinsame Verteidigungsraum droht verlorenzugehen, da viele Republiken schon eigene Streitkräfte aufstellen. Damit wird die GUS auch außenpolitisch schwer kalkulierbar, was gerade mit Blick auf das atomare Potential große Risiken birgt. Zu befürchten ist darüber hinaus eine Jugoslawisierung, allerdings in gewaltigeren Dimensionen, die ersten Anzeichen dafür liefern die bewaffneten Zusammenstöße zwischen Armenien und Aserbaidschan. Und nicht zuletzt sind die Menschenrechte und der Minderheitenschutz gefährdet: Viele Millionen Menschen haben sich außerhalb ihrer Heimatrepubliken angesiedelt, ihre politische und soziale Sicherheit ist völlig ungewiß. Michail Gorbatschow macht unmißverständlich klar, daß es ihm mit seiner scharfen Kritik nicht um persönliche Ambitionen geht und er schon frühzeitig zum Rücktritt bereit war. Es zeugt für ein hohes Maß an Verantwortung, daß er sein großes internationales Ansehen auch weiterhin für die dringend erforderliche Unterstützung der GUS einsetzen will. Michail Sergejewitsch Gorbatschow wird 1931 als Sohn eines russischen Bauern geboren. Von 1946 bis 1950 arbeitet er in einer Maschinen- Traktoren-Station. Nach Jura-Studi- um und Promotion absolviert er ein Zweitstudium am Agrarinstitut in Stawropol (Diplom-Agraringenieur). Dort tritt er 1952 der KPdSU bei. Nach einer steilen Parteikarriere wird er nach dem Ableben Tschernenkos 1985 zum Generalsekretär des ZK der KPdSU gewählt. Auf dem 27. Parteitag 1986 beginnt er seine Kampagne für Perestroika und Glasnost. Am Ende heftiger Auseinandersetzungen zwischen den Orthodoxen und den Reformkräften innerhalb der Partei wird Gorbatschow am 15.3.1990 vom sowjetischen Kongreß der Volksdeputierten zum Staatspräsidenten gewählt. Im Dezember 1991 tritt er von diesem Amt zurück. Pappe.

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255 S. OKart. mit OU. 8°. Ungelesenes Exemplar in bester Erhaltung. (Buchgewicht ca. 450 Gramm).; 1. Aufl.

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