*MUTTERSTERBEN* Prosa. Einer stirbt. Einer wird vergessen. Einer wird umgebracht. Etwas kommt abhanden. Was tun? "Muttersterben", das sind Momentaufnahmen alltäglicher erzählen Erinnern und davon, wie
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Der in Düren geborene und schon seit langem in München lebende Autor und Saxofonist Michael Lentz pflegt die musikalische Sprache -- vielleicht hat das damit zu tun, dass er über Lautpoesie/-musik nach 1945 promovierte? Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2001 jedenfalls trug der Autor seinen Text "Muttersterben" vor, der vom qualvollen "Verschwinden" einer Krebskranken in der kalten Hölle der High-Tech-Medizin und der dadurch ausgelösten Erinnerung an Vergangenes erzählte. Ein typischer, da autobiografischer und um den Tod der Mutter zentrierter Text für Klagenfurt also: Daher war es irgendwie kein Wunder, dass Lentz gewann. Und trotzdem: Die sprachlich brillante, "musikalische" Art seines Vortrags hat begeistert. Nun hat Lentz eine Sammlung mit Erzählungen vorgelegt, die alle immer wieder von Tod, Zerstörung, Vergessen und Verlusten handeln. Um verschwindende Häuser geht es in den teils fulminanten, nur selten etwas angestrengt wirkenden Prosa- und Kurzprosatexten, um die feindliche, vernichtende Weltgeschichte und die "Gärten der Erinnerung" vor der Kleinstadthaustür. Und immer wieder geht es um die Mutter, die so etwas wie das thematische Zentrum des Bandes darstellt: auch unter Verweis auf Paul Celan (Lentz ist schließlich Germanist), der seine Todesfuge "mehrmals als einziges grabmal seiner mutter bezeichnet" hat. Hier ist der Zusammenhang zwischen poetischer Sprache und sichernder Erinnerung angesprochen. Denn immer wieder geht es in Muttersterben um die Geburt der Worte aus der Erkenntnis, dass in unserer technisierten und mechanisierten Zeit nur durch Dichtung noch so etwas wie Individualität gewonnen werden kann. Seiner Herkunft von der Lautpoesie der Nachkriegszeit gemäß schreibt Lentz in Muttersterben fast alles klein. Darüber hinaus sind die meisten Texte ohnehin so konzipiert, dass man sie noch lieber vorgelesen bekommen möchte. Wer das Glück hatte, Lentz in Klagenfurt hören zu dürfen, der wünschte sich ohnehin noch die CD zum Buch. --Stefan Kellerer, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Fischer Taschenbuch Verlag, Fischer Taschenbuch Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-01-28, Studio: Fischer Taschenbuch Verlag, Verkaufsrang: 728882.

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Der in Düren geborene und schon seit langem in München lebende Autor und Saxofonist Michael Lentz pflegt die musikalische Sprache -- vielleicht hat das damit zu tun, dass er über Lautpoesie/-musik nach 1945 promovierte? Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2001 jedenfalls trug der Autor seinen Text "Muttersterben" vor, der vom qualvollen "Verschwinden" einer Krebskranken in der kalten Hölle der High-Tech-Medizin und der dadurch ausgelösten Erinnerung an Vergangenes erzählte. Ein typischer, da autobiografischer und um den Tod der Mutter zentrierter Text für Klagenfurt also: Daher war es irgendwie kein Wunder, dass Lentz gewann. Und trotzdem: Die sprachlich brillante, "musikalische" Art seines Vortrags hat begeistert. Nun hat Lentz eine Sammlung mit Erzählungen vorgelegt, die alle immer wieder von Tod, Zerstörung, Vergessen und Verlusten handeln. Um verschwindende Häuser geht es in den teils fulminanten, nur selten etwas angestrengt wirkenden Prosa- und Kurzprosatexten, um die feindliche, vernichtende Weltgeschichte und die "Gärten der Erinnerung" vor der Kleinstadthaustür. Und immer wieder geht es um die Mutter, die so etwas wie das thematische Zentrum des Bandes darstellt: auch unter Verweis auf Paul Celan (Lentz ist schließlich Germanist), der seine Todesfuge "mehrmals als einziges grabmal seiner mutter bezeichnet" hat. Hier ist der Zusammenhang zwischen poetischer Sprache und sichernder Erinnerung angesprochen. Denn immer wieder geht es in Muttersterben um die Geburt der Worte aus der Erkenntnis, dass in unserer technisierten und mechanisierten Zeit nur durch Dichtung noch so etwas wie Individualität gewonnen werden kann. Seiner Herkunft von der Lautpoesie der Nachkriegszeit gemäß schreibt Lentz in Muttersterben fast alles klein. Darüber hinaus sind die meisten Texte ohnehin so konzipiert, dass man sie noch lieber vorgelesen bekommen möchte. Wer das Glück hatte, Lentz in Klagenfurt hören zu dürfen, der wünschte sich ohnehin noch die CD zum Buch. --Stefan Kellerer, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Fischer Taschenbuch Verlag, Fischer Taschenbuch Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-01-28, Studio: Fischer Taschenbuch Verlag, Verkaufsrang: 81483.

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Der in Düren geborene und schon seit langem in München lebende Autor und Saxofonist Michael Lentz pflegt die musikalische Sprache -- vielleicht hat das damit zu tun, dass er über Lautpoesie/-musik nach 1945 promovierte? Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2001 jedenfalls trug der Autor seinen Text "Muttersterben" vor, der vom qualvollen "Verschwinden" einer Krebskranken in der kalten Hölle der High-Tech-Medizin und der dadurch ausgelösten Erinnerung an Vergangenes erzählte. Ein typischer, da autobiografischer und um den Tod der Mutter zentrierter Text für Klagenfurt also: Daher war es irgendwie kein Wunder, dass Lentz gewann. Und trotzdem: Die sprachlich brillante, "musikalische" Art seines Vortrags hat begeistert. Nun hat Lentz eine Sammlung mit Erzählungen vorgelegt, die alle immer wieder von Tod, Zerstörung, Vergessen und Verlusten handeln. Um verschwindende Häuser geht es in den teils fulminanten, nur selten etwas angestrengt wirkenden Prosa- und Kurzprosatexten, um die feindliche, vernichtende Weltgeschichte und die "Gärten der Erinnerung" vor der Kleinstadthaustür. Und immer wieder geht es um die Mutter, die so etwas wie das thematische Zentrum des Bandes darstellt: auch unter Verweis auf Paul Celan (Lentz ist schließlich Germanist), der seine Todesfuge "mehrmals als einziges grabmal seiner mutter bezeichnet" hat. Hier ist der Zusammenhang zwischen poetischer Sprache und sichernder Erinnerung angesprochen. Denn immer wieder geht es in Muttersterben um die Geburt der Worte aus der Erkenntnis, dass in unserer technisierten und mechanisierten Zeit nur durch Dichtung noch so etwas wie Individualität gewonnen werden kann. Seiner Herkunft von der Lautpoesie der Nachkriegszeit gemäß schreibt Lentz in Muttersterben fast alles klein. Darüber hinaus sind die meisten Texte ohnehin so konzipiert, dass man sie noch lieber vorgelesen bekommen möchte. Wer das Glück hatte, Lentz in Klagenfurt hören zu dürfen, der wünschte sich ohnehin noch die CD zum Buch. --Stefan Kellerer, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Fischer Taschenbuch Verlag, Fischer Taschenbuch Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-01-28, Studio: Fischer Taschenbuch Verlag, Verkaufsrang: 81483.

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Ingeborg-Bachmann-Preis 2001(als Button) ´´einer stirbt, was tun?´´ (als Slogan), Einer stirbt. Einer wird vergessen. Etwas kommt abhanden. Was tun? ´´Muttersterben´´, das sind Momentaufnahmen alltäglicher Erfahrungen, die vom Abschiednehmen handeln. Sie erzählen vom Erinnern und davon, wie der Versuch, sich Situationen und Vorgänge zu vergegenwärtigen, tragisch werden kann oder absurd oder komisch. Taschenbuch, 01.02.2004.

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Broschiert, Label: Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004, Studio: Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl.,.