Schweigen : Aus dem Hebr. von Sammlung Luchterhand ; 2052
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Eine vermeintliche Behinderung kann bisweilen auch mit einer besonderen Gabe einhergehen. Zumindest trifft dies auf den Erzähler in Joshua Sobols Debütroman zu: Er gilt als stumm, verfügt aber über außerordentlich gesteigerte Auffassungs- und Gedächtnisfähigkeiten. Nach 80 Jahren konsequenten Schweigens legt er ein beredtes Zeugnis ab von den prägenden Ereignissen seines Lebens, das im Jahr 1939 in einem jüdischen Dorf in Palästina beginnt. Acht Tage nach der Geburt, während seiner Beschneidung, trifft die Nachricht des deutschen Angriffs auf Polen ein. Zwei traumatische Ereignisse, der Beginn des Weltkriegs und der schmerzhafte körperliche Eingriff, treffen damit zusammen und verschlagen ihm nachhaltig die Sprache: Ein schockartiger Verlust kindlicher Unschuld mündet in den Entschluss, nicht zu sprechen. Erst jetzt im Erzählen setzen sich seine Erinnerungen in Sprache frei. Es sind Episoden aus der Kindheit, die um Schlüsselfiguren seines Lebens kreisen, darunter vor allem um den vitalen Vater, einen tatkräftigen Pionier in der Entstehungszeit des Staates Israel, und um einen berühmten, innerlich hohlen Schriftsteller, der sich in Liebesaffären und dunklen Intrigen verstrickt. Schweigend, wie sprachlos vor Erstaunen, beobachtet das hellhörige Kind das von Leidenschaften getriebene Geschehen, das nur allzu oft in persönlichen Tragödien endet. Eros und Thanatos treiben ein grausames Spiel, dem scheinbar niemand entkommt. Der renommierte Dramatiker Joshua Sobol legt mit Schweigen ein beeindruckendes Romandebüt vor, voller trauriger, aber auch zutiefst zärtlicher Momente, reich an Humor, der schnell in abgründigen Schrecken umschlagen kann. Die geistige Frühreife und radikale Verweigerungshaltung des Erzählers erinnern an die Hauptfigur einer anderen, großen Außenseitergeschichte, an Oskar Matzerath in der Blechtrommel von Günter Grass. Im Gegensatz zu diesem fehlt dem Erzähler in Schweigen aber jede aggressive Komponente. Seine Sprachlosigkeit erscheint beinahe philosophisch, als Versuch, sich in der paradoxen Kakofonie des Lebens der eigenen Stimme zu enthalten. Am Ende des Romans, als seine Bemühungen, den innerlich gebrochenen Vater zu retten, kläglich scheitern, zeigt sich in grausamer Deutlichkeit, wie unausweichlich das Schicksal sein kann, wie schmerzhaft, aber auch menschlich notwendig, sich dagegen aufzulehnen. --Mathis Zojer, Taschenbuch, Label: Sammlung Luchterhand, Sammlung Luchterhand, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2003-02-01, Studio: Sammlung Luchterhand, Verkaufsrang: 1608090.

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Von Händler/Antiquariat, Worpsweder Antiquariat, [746].
Einband berieben. Ecken bestoßen. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Gut erhalten. ISBN 3630620523. 331,(2) Seiten+Verlagsanz. Taschenbuch. Frontisporträt.

Von Händler/Antiquariat, Worpsweder Antiquariat [72134], Worpswede, Germany.
Frontisporträt. Taschenbuch. 331,(2) Seiten+Verlagsanz. Einband berieben. Ecken bestoßen. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Gut erhalten. ISBN 3630620523.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Wildrose, [1596].
331S. gut bis sehr gut Taschenbuch.

Von Händler/Antiquariat, Fördebuch.
331 S. ; 19 cm Taschenbuch.