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Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Auslschung von Thomas Bernhard (German Edition)
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Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem `Auslöschung` von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, GRIN Verlag, neu, E-Book, elektronischer Download.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Roman `Auslöschung` von Thomas Bernhard: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zulie?, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten.Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte ,Theatergesellschaft`: `[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [...], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch`. Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen "u?erst bequem - und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine ,Poetik der Übertreibung` in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der ,Auslöschung durch Verschriftlichung` interpretieren lässt. Ebook.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem `Auslöschung` von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, GRIN Verlag, neu, E-Book, elektronischer Download.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Roman `Auslöschung` von Thomas Bernhard: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zulie?, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten.Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte ,Theatergesellschaft`: `[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [...], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch`. Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äußerst bequem - und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine ,Poetik der Übertreibung` in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der ,Auslöschung durch Verschriftlichung` interpretieren lässt. Ebook.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem ´Auslöschung´ von Thomas Bernhard (2007)
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, GRIN, neu, E-Book.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles – nicht umsonst unterstellt man ... Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschliesslich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuliess, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte Theatergesellschaft: [W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch. Hier schwingt Adorno mit offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äusserst bequem und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine Poetik der Übertreibung in diesem Zusammenhang innehat und schliesslich, wie sich das Vorhaben der Auslöschung durch Verschriftlichung interpretieren lässt. ePUB, 10.07.2007.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard Tanja Röckemann Author (2006)
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, vermutlich in Deutsch, GRIN Verlag GmbH, neu, E-Book, elektronischer Download.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuließ, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte 'Theatergesellschaft': '[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [...], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch'. Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äußerst bequem - und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine 'Poetik der Übertreibung' in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der 'Auslöschung durch Verschriftlichung' interpretieren lässt.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638820349 bzw. 3638820343, in Deutsch, GRIN Verlag GmbH, neu.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Roman 'Auslöschung' von Thomas Bernhard, Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuließ, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten.Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte ,Theatergesellschaft': "[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [...], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch". Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äußerst bequem - und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine ,Poetik der Übertreibung' in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der ,Auslöschung durch Verschriftlichung' interpretieren lässt.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638820349 bzw. 3638820343, in Deutsch, Grin-Verlag, München , Deutschland, neu.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Roman 'Auslöschung' von Thomas Bernhard, Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschliesslich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuliess, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten.Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte ,Theatergesellschaft': "[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [...], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch". Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äusserst bequem - und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine ,Poetik der Übertreibung' in diesem Zusammenhang innehat und schliesslich, wie sich das Vorhaben der ,Auslöschung durch Verschriftlichung' interpretieren lässt.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, GRIN Verlag, neu.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuließ, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten.Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte Theatergesellschaft: [W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch. Hier schwingt Adorno mit offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äußerst bequem und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine Poetik der Übertreibung in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der Auslöschung durch Verschriftlichung interpretieren lässt.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard (2007)
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, 30 Seiten, GRIN Verlag, neu, Erstausgabe, E-Book, elektronischer Download.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles – nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gäbe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primär jedoch wendet er sich gegen Österreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der öffentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Österreicher fast ausschließlich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, während ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuließ, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen völlig unbeschadet weiterexistierten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verständnis der für Bernhard typischen Poetik der Übertreibung. [...] Die gesellschaftlichen Realitäten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Übertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer künstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck für eine als ebenso künstliche eingeschätzte ‚Theatergesellschaft’: „[W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun […], ein einziger industrieller Marionettismus dröhnt uns in den Ohren, wenn wir noch hören können, kein einziger natürlicher Mensch“. Hier schwingt Adorno mit – offensichtlich mündet auch für Bernhard die Aufklärung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Höhepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [...] Die sozusagen künstlich herbeigeführte partielle Amnesie, die als Basis für die Identitätskonstruktion der österreichischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden kann, war und ist natürlich vor allem für die Tätergeneration, jedoch auch für nachgeborene Generationen äußerst bequem – und ist gleichzeitig ihr wundester Punkt. Thomas Bernhard setzt mit seiner Kritik genau an dieser Stelle an, und er tut dies in dem Roman Auslöschung so explizit wie in keinem anderen seiner Prosawerke. In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, auf welchen Ebenen Bernhard sich in dem Roman mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welche Funktion seine ‚Poetik der Übertreibung’ in diesem Zusammenhang innehat und schließlich, wie sich das Vorhaben der ‚Auslöschung durch Verschriftlichung’ interpretieren lässt. Kindle Edition, Ausgabe: 1, Format: Kindle eBook, Label: GRIN Verlag, GRIN Verlag, Produktgruppe: eBooks, Publiziert: 2007-07-10, Freigegeben: 2007-07-10, Studio: GRIN Verlag, Verkaufsrang: 1023736.
Die Behandlung Des Nationalsozialismus in Dem Ausloschung Von Thomas Bernhard (Paperback) (2013)
ISBN: 9783638820349 bzw. 3638820343, in Deutsch, GRIN Verlag, Germany, Taschenbuch, neu, Nachdruck.
Von Händler/Antiquariat, The Book Depository EURO [60485773], London, United Kingdom.
Language: German Brand New Book ***** Print on Demand *****.Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard wendet sich gegen vieles - nicht umsonst unterstellt man ihm nicht selten Misanthropie, denn es scheint, als gabe es wenig, was vor seinen Augen Gnade findet. Primar jedoch wendet er sich gegen Osterreich: Die nationalsozialistische Geschichte und die Gesellschaft, die daraus resultiert; es hat sich der offentliche Diskurs als Konsens etabliert, der die Osterreicher fast ausschliesslich als Opfer der deutschen Nationalsozialisten darstellt, wahrend ihre eigenen Taten und deren Opfer weitgehend ausgeklammert werden, ein Vorgang, der es zuliess, dass nationalsozialistische Strukturen und Denkweisen vollig unbeschadet weiterexistierten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verstandnis der fur Bernhard typischen Poetik der Ubertreibung. [.] Die gesellschaftlichen Realitaten (und bisweilen konkrete Personen) bleiben dabei zwar trotz der Verformung durch Ubertreibung identifizierbar, sind jedoch in ihrer kunstlichen Verfremdung spiegelbildlicher Ausdruck fur eine als ebenso kunstliche eingeschatzte Theatergesellschaft : [W]ir haben es mit einem Kunstmenschen zu tun [.], ein einziger industrieller Marionettismus drohnt uns in den Ohren, wenn wir noch horen konnen, kein einziger naturlicher Mensch. Hier schwingt Adorno mit - offensichtlich mundet auch fur Bernhard die Aufklarung in der Vernichtung, der Entmenschlichung, welche im Holocaust ihren Hohepunkt gefunden hat, jedoch in der heutigen Gesellschaft weiterwirkt und eine Gleichschaltung der Menschen durch gesellschaftlich-politische Strukturen und Mechanismen zur Folge hat. [.] Die sozusagen kunstlich herbeigefuhrte partielle Amnesie, die als Basis fur die Identitatskonstruktion der osterreichischen Gesellschaft nach.
Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem 'Auslöschung' von Thomas Bernhard
ISBN: 9783638818667 bzw. 3638818667, in Deutsch, GRIN Verlag GmbH, neu, E-Book.
Die-Behandlung-des-Nationalsozialismus-in-dem-Roman-Ausl-schung-von-Thomas-Bernhard~~Tanja-R-ckemann, Die Behandlung des Nationalsozialismus in dem Roman 'Auslöschung' von Thomas Bernhard, NOOK Book (eBook).