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Erinnerung Eine Vorbemerkung: Angefangen hat es damit, dass 1982 ein Berliner Fernsehproduzent mit der Idee an mich herantrat, einen Film über Ulrike Meinhof zu machen. Wenige Wochen zuvor war Michael Verhoevens Spielfilm Die weiße Rose, der den Widerstand der Sophie und des Hans Scholl gegen die Nazi-Diktatur schildert, in den Kinos angelaufen aus der gemeinsamen Arbeit am Drehbuch, die ich gerade hinter mir hatte, war die Erfahrung geblieben, dass die Mittel der Fiktion, die ein Film verlangt, dem Bemühen um eine historisch exakte Darstellung Grenzen setzten. Als ich dann die Archive nach Material über Ulrike Meinhof durchsuchte und mit ihren ehemaligen Kollegen, mit Freunden und Angehörigen sprach, kamen mir immer mehr Zweifel an dem, was sich als angeblich gesicherte Fakten darstellt. Ich hatte das Gefühl, es eher mit einer durch die Erinnerung überhöhten und von den Medien gemachten Figur als mit einem wirklichen Menschen zu tun zu haben. Die damalige Presseberichterstattung hat das Zerrbild der Staatsfeindin Ulrike Meinhof hinterlassen. Aber auch unter jenen, die entweder politisch oder einfach nur menschlich zu ihr hielten was damals Mut kostete, als die staatlichen Organe reagierten, als stünde tatsächlich, wie die RAF propagierte, die Revolution bevor - waren viele, die dazu beigetragen haben, dass der Blick auf sie verstellt ist. Während die einen das monströse Bild einer fehlgeleiteten Frau verbreiteten, sahen die anderen in Ulrike Meinhof einen Menschen, der sich an den deutschen Verhältnissen so lange wundgerieben hat, bis er schließlich zur Waffe griff. Es sind nur zwei Kehrseiten ein und derselben Medaille: die Wandaufschriften Ulrike lebt, diese säkularen Auferstehungsmythen, wie auch das nahezu völlige Totschweigen, als hätte es sie nicht gegeben. Mehr als zehn Jahre nach Stammheim ist Ulrike Meinhof noch immer eine Unperson. Bei meinen Recherchen erfuhr ich zwar viel über den politischen Zustand der westdeutschen Nachkriegsrepublik, doch nur wenig über die Person, nach der ich suchte. Manch einer, der Ulrike Meinhof aus der gemeinsamen Arbeit in den fünfziger und sechziger Jahren kannte, hat seine Erinnerungen inzwischen unter dem Blickwinkel geordnet, dass und warum es mit ihr so weit kommen musste. Und manch einer, der der späteren Ulrike nahe stand und ihrem Leben im Untergrund, weiß über die Zeit davor, über die Konkret-Kolumnistin überhaupt nichts und will auch gar nichts darüber wissen, wie mir manchmal scheint als werde dadurch der liebgewordene Glaube erschüttert, Ulrike Meinhof sei quasi die geborene Revolutionärin gewesen. Neben einem Bündel von Geschichten wie Hans Magnus Enzensberger die erinnerte Geschichte nennt mehr für den Spielfilm geeignet als für ein Sachbuch, fand sich aber auch die Autorin Ulrike Meinhof, fanden sich weit über hundert Pamphlete, Artikel, Hörfunk-Features und Kolumnen, geschrieben für den politischen Augenblick. Mit diesen Stellungnahmen ließ sich ordnen, was an Erinnerungen aufzufinden war. Ich bin Ulrike Meinhof nie persönlich begegnet. Was mir jedoch von ihr in Erinnerung geblieben ist, das waren - mehr als die Fahndungsfotos und die Verlautbarungen jener Gruppe, die sich RAF nannte - vor allem ihre Kolumnen in der Zeitschrift konkret, geschrieben zwischen 1959 und 1969, der Zeit der Adenauer-Republik und der Großen Koalition. Es waren Jahre, in denen ein militanter Antikommunismus und das Wir-sind-wieder-wer-Gefühl zufriedener Bürger eine Atmosphäre der Lähmung verbreiteten und in denen die selbsternannten Moralwächter des Volkswartbundes und der Aktion Saubere Leinwand dafür sorgten, dass der Zugriff des Staatsanwaltes bis in die Schlafzimmer der Bürger reichte. konkret gehörte damals für mich zu den wenigen, die unermüdlich gegen den Strom schwammen. Da die veröffentlichte Meinung von Ulrike Meinhof eher ein Zerrbild hinterlassen hat und das persönliche Urteil ihrer Wegbegleiter bestenfalls Bruchstücke von ihr sichtbar werden lässt, schien es mir wichtig, sie selbst zu Wort kommen zu lassen. Dazu hätte es vielleicht genügt, ihre einzelnen journalistischen Arbeiten wiederzugeben und zu kommentieren. Ich mochte aber den Unmengen von Bewertungen über Ulrike Meinhof nicht noch weitere hinzufügen. Statt dessen wollte ich den Weg nachvollziehen, den sie gegangen ist. Das aber erschien mir nur möglich, indem ich zu begreifen versuchte, wie sie die Adenauer-Zeit und die Große Koalition, die außerparlamentarische Bewegung und das, was sich daraus schließlich entwickelte, gesehen, wahrgenommen und erfahren hat. Was in der folgenden Darstellung als Entwicklung der zweiten deutschen Republik skizziert wird, ist der Versuch, diese mit ihren Augen zu sehen, um so den politischen Weg erkennbar zu machen, den Ulrike Meinhof gegangen ist. Nur so schien es mir möglich, sie aus dem Zugriff des öffentlichen Feindbildes ein Stück weit zu lösen ich wollte deutlich machen, dass ihre politische Lebensgeschichte in weiten Teilen kein Einzelfall war, sondern von vielen ihrer Generation ähnlich erlebt wurde. Wer sich daranmacht, eine Biographie zu rekonstruieren, der ist am Ende, so Enzensberger, weiter nichts als der vorletzte in einer langen Kette von Nacherzählern dessen, was da vielleicht so oder vielleicht anders vorgefallen und im Verlauf des Erzählens zur Geschichte geworden ist2. Auf diese Weise ist das vorliegende Buch entstanden. Obwohl aus dem Bemühen geschrieben, zu rekonstruieren, was an Verlässlichem zu finden war, ist es letztlich nicht mehr als eine Nacherzählung. Während diese Biographie nun endlich erscheinen kann, wartet mein Drehbuch über Ulrike Meinhof immer noch darauf, realisiert zu werden. Als es vor mehr als drei Jahren fertig geworden war, befanden wir uns plötzlich mitten in der Wende-Zeit, und niemand in den Sendeanstalten war bereit, sich mit einer solchen Persona non grata zu befassen. Ohne öffentlich-rechtliche Gelder aber ist in unserer Kinolandschaft kein Film zu finanzieren. Der Mut jener Kollegen, die sich in den Fernsehanstalten und in den Filmförderungsgremien für Filmstoffe aus politischen Tabuzonen einsetzen, ist seither weiter gesunken. Allen, die bereit waren, über Ulrike Meinhof zu sprechen, oder mir mit Hinweisen weitergeholfen haben, bin ich zu Dank verpflichtet. Danken möchte ich auch C. L. für die große Geduld. Berlin, im Januar 1988, 1988, Fester Einband, Leichte Gebrauchspuren (Einband fleckig, Namensstempel), 18,5 x 12 cm, 440g, 450, Internationaler Versand, PayPal, Banküberweisung.

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Die vorliegende Auswahl von Gedichten aus mehreren Jahrzehnten thematisiert in vielfach variierten sprachlichen Bildern und lyrischen Textformen Erfahrungen von Beziehung, Verlust und Vergänglichkeit, Individuation und Sinnfragen, Erinnerungen und menschliche Wandlungsprozesse. Oft sind es auf den ersten Blick unscheinbare alltägliche Vorkommnisse und Beobachtungen, die hier zum Anlass für lyrische Gestaltung werden - Beobachtungen aus dem Bereich der Natur; dem häuslichen Umfeld oder Alltagssituationen, die jedoch bei genauerem Hinsehen oft eine symbolische Tiefendimension offenbaren. Hinter dem (allzu) Persönlichen finden gleichsam archetypische menschliche Erfahrungen ihren Ausdruck in der eigenen Wahrnehmung von Ich und Welt. Viele Gedichte wurden durch persönliche Träume angeregt, durch Begegnung mit Natur, Musik und bildender Kunst, stets auch im bewussten Kontakt mit der sprachlich-literarischen Tradition. Ebenso klingt märchenhaft-Mythisches an. Unter den Naturgedichten nehmen dieTexte mit vielgestaltiger Wassermetaphorik eine deutliche Sonderstellung ein.Die Autorin schreibt lautlich sehr bewusst, durchaus musikalisch (immer sind diese Gedichte auch als Sprechgedichte konzipiert), oft in schnellen, stark rhythmisierenden Sequenzen (daher häufiger Verzicht auf Interpunktion bzw. deren freie Verwendung). Dem aufmerksamen Leser wird der bewusste Einsatz sprachlicher Stilmittel sowie die spürbare Freude der Autorin an der gelegentlichen Doppelbödigkeit sowie am Sprachspielerischen nicht entgehen.

Von Händler/Antiquariat, buch-radel [58897936], Köln, Germany.
449 S., OPpbd. m. OU.(dieser etwas randlädiert und fingerfleckig)., EA., Kl.-8°., Vorsatz vorn etwas fingerfleckig., sonst gut., [xxx] * Die kleine Reihe. Sprache: Deutsch 0 540 gr. Books.

Von Händler/Antiquariat, alt-saarbrücker antiquariat g.w.melling [6659496], saarbrücken, Germany.
kleinoktav hardcover. neuwertig. ungelesen, wie neu; gelber, original-pappband mit farbiger illustration und rotem rücken und gelbem original-schutzumschlag mit farbiger illustration und rotem rücken, rote vorsätze; 450 seiten 600 Gramm. Books.

Von Händler/Antiquariat, Taixtarchiv Johannes Krings [50902677], Aachen, Germany.
[Die kleine Reihe] 449 Seiten. - Expl. schief gelesen, Titel mit leichten Gebrauchsspuren. Textbereich sauber.

Von Händler/Antiquariat, alt-saarbrücker antiquariat g.w.melling [6659496], saarbrücken, Germany.
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cheap-buy, [4102311].
SU leicht bestossen, Schnitt oben fleckig. Hardcover.

MVDrossel, [3976660].
Pappe.