DDR-Fernsehen intern: Von der Honecker-Ara bis "Deutschland einig Fernsehland" (German Edition)
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366 Seiten. Kartoniert. Illustrierter Originalkartonband in sehr gutem, ungenutztem Zustand. - Die "Aktuelle Kamera" spielte für das Fernsehen der DDR eine wichtigere Rolle als Nachrichtenredaktionen und -sendungen in Fernsehanstalten der USA oder der Bundesrepublik Deutschland. Das ergaben dreißig Experteninterviews im Deutschen Fernsehfunk vor und nach den Wahlen am 18. März 1990. Wichtige zukünftige MitarbeiterInnen aller Abteilungen sollten zuerst die richtige parteipolitische Gefolgschaftstreue einüben; die Sendung galt - wie das "Neue Deutschland" - als Aushängeschild des SED-Staates. Es wäre aber falsch, die 38-jährige Entwicklung der "Aktuellen Kamera" als ganz einheitlich zu interpretieren. Ihre politische Rolle war vor dem Mauerbau 1961 weniger eindeutig fixiert als danach; die Ära Honecker führte ab 1971 zunächst zu einer Liberalisierung. 1978 begann mit dem Amtsantritt des ZK-Sekretärs für Agitation und Propaganda Herrmann eine neue Zensurphase. Ab 1985 wurde die Zensur (mit dem Amtsantritt von Generalsekretär Gorbatschow in der Sowjetunion) sogar gegenüber den sozialistischen Bruderländern angewandt. (Kap. 1). Die Entwicklung der "Aktuellen Kamera" bliebe unverständlich ohne eine kurze Einordnung in allgemeinere soziale Prozesse: Sie war immer besonders eng mit der Konfrontation zwischen Warschauer Vertrags-Staaten und den Ländern der NATO, v.A. aber mit dem "Klassenkampf zwischen der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik und der kapitalistischen und imperialistischen BRD" verbunden. In diesem Klassenkampf, diesem Propagandakrieg oder dieser Systemkonkurrenz versuchte die "Aktuelle Kamera", den schlechteren Lebensstandard in der DDR durch immer mehr Erfolgspropaganda zu verschleiern. Damit kamen die alltäglich zu erlebenden Schwierigkeiten nicht ins Bild, der Modernisierungsprozeß wurde von der "Produktivkraft Kommunikationsmittel" her eher verlangsamt. Die Informationen des täglichen Kontrastprogramms des Westfernsehens gewannen aber eine Bedeutung bei der Bildung der Opposition in der DDR, die fast von einer Fernsehrevolution sprechen läßt. (Kap. 2). (Auszug Einleitung) Versand D: 2,60 EUR Deutschland. DDR. Medien. Medienwissenschaft. Mediengeschichte. Kommunikationswissenschaft. Publizistik. Nachrichtenmedien. Journalismus. Massenmedien. Massenkommunikation. Fernsehen. Nachrichtensendung. Geschichte 1952-1990.

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