Alles unter Kontrolle - Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960)
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Alles unter Kontrolle
DE NW
ISBN: 9783896454027 bzw. 3896454021, in Deutsch, Köppe, R, neu.
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Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960), Die Mehrheit der im vorliegenden Sammelband enthaltenen Beiträge entstand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms Transformationen der europäischen Expansion vom 15.-20. Jahrhundert Untersuchungen zur kognitiven Interaktion von europäischen mit aussereuropäischen Gesellschaften. Die Autoren gehen von der Überlegung aus, dass die vieldiskutierte Krise der staatlichen Gewalt in Afrika durch die Auswirkungen der Globalisierung den zu beobachtenden Phänomenen nicht gerecht wird. Sie sehen nicht das Ende von territorialen Flächenstaaten, sondern einen Aufbruch der Gesellschaften aus den Überbleibseln der überkommenen kolonialen und darauf aufbauenden postkolonialen Machtstrukturen.Um den gegenwärtigen Zustand zu beleuchten, zeichnen die Autoren beispielhaft einige spezifische Momente in der kolonialen Periode Tansanias nach, an denen sich die zentrale Stellung der sozialen Disziplinierungsanstrengungen kolonialer Verwaltung und die Reaktionen und Ausweichstrategien der kolonialen Untertanen ablesen und verfolgen lässt. Dabei erweist sich, dass die Eingliederung afrikanischer Gesellschaften in den kolonialen Machtaufbau nie ein unilateraler Prozess war, sondern ein komplexes Spiel verschiedenster Kräfte. Daher wird auch verständlich, dass das erstrebte Ziel aller kolonialen Massnahmen und Disziplinierung, die Etablierung eines rational-bürokratischen Verwaltungsstaates wie in Europa, selbst am Ende der Kolonialzeit immer noch in weiter Ferne lag. Der Grund für die Brüchigkeit der bürokratischen kolonialen Utopie und ihr Verweis auf ein immerwährendes Morgen war ihr Widerspruch zu dem Alltagshandeln der Vertreter der Kolonialadministration, das häufig durch Gewalt und Willkür geprägt war.Eine zentrale Rolle spielten bei den Disziplinierungsprozessen die Körper-, Zeit- und Raumvorstellungen der Beteiligten, auf die in Schulunterricht und im militärischen Bereich besonderes Augenmerk gelegt wurde. Hier fand auch Heranbildung der Schicht von loyalen einheimischen Hilfskräften statt, ohne die die Durchsetzung und Anwendung von kolonialer Macht nicht möglich gewesen wäre. Allerdings ist zu fragen, inwieweit diese ihr erworbenes Wissen und die neuen Verhaltensnormen wirklich rezipierten und in ihren Funktionen als Cultural Brokers weitergaben, oder ob sich nicht andere Elemente des alltäglichen Lebens, etwa einheimische Tradition oder gerade europäische Willkür und Disziplinlosigkeit, stärker auswirkten. Gerade aus dieser Verwaltungselite rekrutierten sich die Träger des antikolonialen Nationalismus und des jungen Nationalstaates, die in ihrer eigenen Machtausübung die beschriebenen negativen Verhaltensmuster allzu häufig fortführten.INHALTEinleitung Albert Wirz: Körper, Raum und Zeit der Herrschaft ZEITENWECHSEL Katrin Bromber: Disziplinierung eine europäische Erfindung? Das islamische Bildungswesen an der ostafrikanischen Küste des späten 19. Jahrhunderts Katrin Bromber / Jürgen Becher:Abdallah bin Hemedi Ein Vertreter der administrativen Elite im Transformationsprozess zwischen Busaidi-Herrschaft und deutscher Kolonialadministration NEUE KLEIDER Katrin Bromber: Ein Lied auf die hohen Herren Die deutsche Kolonialherrschaft in der historiographischen Swahiliverskunst der Jahrhundertwende Michael Pesek: Islam und Politik in Deutsch-Ostafrika Jürgen Becher: Die deutsche evangelische Mission als Erziehungs- und Disziplinierungsinstanz in Deutsch-Ostafrika Jürgen Becher: Martin Ganyisha Eine afrikanische Missionskarriere EIGENE WEGE Andreas Eckert: Disziplin und Tränen Erziehung, Verwaltung und koloniale Ordnung in British-Tanganyika Katrin Bromber / Andreas Eckert: A Peoples Princess? Der Besuch von Prinzessin Margaret in Tanganyika, Oktober 1956 Andreas Eckert: Patrick Kunambi Politiker und Chief in der Dekolonisationsperiode BESPRECHUNGInsgesamt ist der Sammelband sehr gelungen: Es besticht durch saubere, detailreiche Quellenarbeit. Die Erkenntnisse, die die Autoren daraus gewinnen, sind stets nachvollziehbar und manchmal überra.
Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960), Die Mehrheit der im vorliegenden Sammelband enthaltenen Beiträge entstand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms Transformationen der europäischen Expansion vom 15.-20. Jahrhundert Untersuchungen zur kognitiven Interaktion von europäischen mit aussereuropäischen Gesellschaften. Die Autoren gehen von der Überlegung aus, dass die vieldiskutierte Krise der staatlichen Gewalt in Afrika durch die Auswirkungen der Globalisierung den zu beobachtenden Phänomenen nicht gerecht wird. Sie sehen nicht das Ende von territorialen Flächenstaaten, sondern einen Aufbruch der Gesellschaften aus den Überbleibseln der überkommenen kolonialen und darauf aufbauenden postkolonialen Machtstrukturen.Um den gegenwärtigen Zustand zu beleuchten, zeichnen die Autoren beispielhaft einige spezifische Momente in der kolonialen Periode Tansanias nach, an denen sich die zentrale Stellung der sozialen Disziplinierungsanstrengungen kolonialer Verwaltung und die Reaktionen und Ausweichstrategien der kolonialen Untertanen ablesen und verfolgen lässt. Dabei erweist sich, dass die Eingliederung afrikanischer Gesellschaften in den kolonialen Machtaufbau nie ein unilateraler Prozess war, sondern ein komplexes Spiel verschiedenster Kräfte. Daher wird auch verständlich, dass das erstrebte Ziel aller kolonialen Massnahmen und Disziplinierung, die Etablierung eines rational-bürokratischen Verwaltungsstaates wie in Europa, selbst am Ende der Kolonialzeit immer noch in weiter Ferne lag. Der Grund für die Brüchigkeit der bürokratischen kolonialen Utopie und ihr Verweis auf ein immerwährendes Morgen war ihr Widerspruch zu dem Alltagshandeln der Vertreter der Kolonialadministration, das häufig durch Gewalt und Willkür geprägt war.Eine zentrale Rolle spielten bei den Disziplinierungsprozessen die Körper-, Zeit- und Raumvorstellungen der Beteiligten, auf die in Schulunterricht und im militärischen Bereich besonderes Augenmerk gelegt wurde. Hier fand auch Heranbildung der Schicht von loyalen einheimischen Hilfskräften statt, ohne die die Durchsetzung und Anwendung von kolonialer Macht nicht möglich gewesen wäre. Allerdings ist zu fragen, inwieweit diese ihr erworbenes Wissen und die neuen Verhaltensnormen wirklich rezipierten und in ihren Funktionen als Cultural Brokers weitergaben, oder ob sich nicht andere Elemente des alltäglichen Lebens, etwa einheimische Tradition oder gerade europäische Willkür und Disziplinlosigkeit, stärker auswirkten. Gerade aus dieser Verwaltungselite rekrutierten sich die Träger des antikolonialen Nationalismus und des jungen Nationalstaates, die in ihrer eigenen Machtausübung die beschriebenen negativen Verhaltensmuster allzu häufig fortführten.INHALTEinleitung Albert Wirz: Körper, Raum und Zeit der Herrschaft ZEITENWECHSEL Katrin Bromber: Disziplinierung eine europäische Erfindung? Das islamische Bildungswesen an der ostafrikanischen Küste des späten 19. Jahrhunderts Katrin Bromber / Jürgen Becher:Abdallah bin Hemedi Ein Vertreter der administrativen Elite im Transformationsprozess zwischen Busaidi-Herrschaft und deutscher Kolonialadministration NEUE KLEIDER Katrin Bromber: Ein Lied auf die hohen Herren Die deutsche Kolonialherrschaft in der historiographischen Swahiliverskunst der Jahrhundertwende Michael Pesek: Islam und Politik in Deutsch-Ostafrika Jürgen Becher: Die deutsche evangelische Mission als Erziehungs- und Disziplinierungsinstanz in Deutsch-Ostafrika Jürgen Becher: Martin Ganyisha Eine afrikanische Missionskarriere EIGENE WEGE Andreas Eckert: Disziplin und Tränen Erziehung, Verwaltung und koloniale Ordnung in British-Tanganyika Katrin Bromber / Andreas Eckert: A Peoples Princess? Der Besuch von Prinzessin Margaret in Tanganyika, Oktober 1956 Andreas Eckert: Patrick Kunambi Politiker und Chief in der Dekolonisationsperiode BESPRECHUNGInsgesamt ist der Sammelband sehr gelungen: Es besticht durch saubere, detailreiche Quellenarbeit. Die Erkenntnisse, die die Autoren daraus gewinnen, sind stets nachvollziehbar und manchmal überra.
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Herausgeber: Albert Wirz, Vorwort: Albert Wirz, Herausgeber: Andreas Eckert, Mitwirkende: Andreas Eckert, Herausgeber: Katrin Bromber, Mitwirkende: Katrin Bromber, Mitwirkende: Jürgen Becher, Mitwirkende: Michael Pesek
Alles unter Kontrolle: Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960) (2003)
DE PB US FE
ISBN: 9783896454027 bzw. 3896454021, in Deutsch, 261 Seiten, Rüdiger Köppe, Taschenbuch, gebraucht, Erstausgabe.
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Herausgeber: Albert Wirz, Vorwort: Albert Wirz, Herausgeber: Andreas Eckert, Mitarbeiter: Andreas Eckert, Herausgeber: Katrin Bromber, Mitarbeiter: Katrin Bromber, Mitarbeiter: Jürgen Becher, Mitarbeiter: Michael Pesek
Alles unter Kontrolle: Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960) (2003)
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ISBN: 9783896454027 bzw. 3896454021, in Deutsch, 261 Seiten, Rüdiger Köppe, Taschenbuch, gebraucht, Erstausgabe.
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Herausgeber: Albert Wirz, Vorwort: Albert Wirz, Herausgeber: Andreas Eckert, Mitarbeiter: Andreas Eckert, Herausgeber: Katrin Bromber, Mitarbeiter: Katrin Bromber, Mitarbeiter: Jürgen Becher, Mitarbeiter: Michael Pesek
Alles unter Kontrolle: Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960) (2003)
DE PB NW FE
ISBN: 9783896454027 bzw. 3896454021, in Deutsch, 261 Seiten, Rüdiger Köppe, Taschenbuch, neu, Erstausgabe.
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Herausgegeben von Wirz, Albert Herausgegeben von Eckert, Andreas Herausgegeben von Bromber, Katrin Einleitung von Wirz, Albert Beiträge von Becher, Jürgen Beiträge von Bromber, Katrin Beiträge von Eckert, Andreas Beiträge von Pesek, Michael
Alles unter Kontrolle. Disziplinierungsprozesse im kolonialen Tansania (1850-1960)
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ISBN: 9783896454027 bzw. 3896454021, in Deutsch, Köppe 2003, gebraucht, Erstausgabe.
Lesefreude Buchversand, [3222983].
261 S. PaperbackBuch wie neu 1. Aufl.
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