Der Gurukul Kangri die Erziehung der Arya-Nation. Kolonialismus, Hindureform und "nationale Bildung" in Britisch-Indien (1897-1922). (Beiträge zur Südasienforschung - BSAF 194).
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Der Hindureformer und Pädagoge Ramdev formulierte diese Warnung an seine Landsleute im Jahre 1908 auf dem Höhepunkt der britischen Machtentfaltung in Indien. Aus seiner Äußerung spricht die Angst vor dem kollektiven Identitätsverlust einer kolonisierten Bevölkerung angesichts der Konfrontation mit einer als überlegen empfundenen Fremdkultur. Rückblickend betrachtet scheint diese Furcht kaum übertrieben. Auch mehr als 50 Jahre nach der politischen Unabhängigkeit Indiens ist die koloniale Vergangenheit des Landes mit all ihren "perilous consequences" allgegenwärtig. Dies wurde nicht zuletzt durch die indischen Reaktionen auf westliche Kritik an den jüngsten Atomversuchen deutlich, die eher von einem tiefsitzenden Kolonialkomplex als von Souveränität zeugten. Bestrebungen, das nationale Selbstwertgefühl zu stärken und die Spuren des kolonialen Erbes auszulöschen, haben in Indien vor allem seit den Wahlsiegen der rechts-hinduistischen BJP an Intensität gewonnen. Solche späten Anstrengungen einer 'intellektuellen Dekolonisation' manifestieren sich nicht nur in der Umbenennung von Städten, Straßen und Plätzen, sondern auch in den Versuchen, das Bildungssystem umzugestalten. Von 'indianisation of education' ist die Rede und davon, dem 'Geist von Macaulay' den Garaus zu machen. Welcher Art die 'Fundamente der indischen Kultur' sind, die die neue Regierung wieder in den Mittelpunkt der Schulcurricula gerückt sehen möchte, ist offensichtlich: Die Pflege von Sanskrit und der 'Nationalsprache' Hindi, die Betonung hinduistischer Symbole sowie die revisionistische Bearbeitung der Geschichtslehrbücher zeugen davon, dass auch die 'Indisierung' des Bildungssystems Teil jenes weiteren Projektes ist, dessen Endziel in der Verbreitung einer sich auf 'Hindutva' gründenden, homogenen nationalen Identität besteht. Flankiert wird dieser Paradigmenwechsel in der staatlichen Bildungspolitik darüber hinaus noch von der immensen Expansion eines Netzwerkes nichtstaatlicher Schulen und Colleges im Umfeld des sogenannten Sangh Parivar. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. ISBN 3899132890, XIV, 399 S., broschiert.

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Der Hindureformer und Pädagoge Ramdev formulierte diese Warnung an seine Landsleute im Jahre 1908 auf dem Höhepunkt der britischen Machtentfaltung in Indien. Aus seiner Äußerung spricht die Angst vor dem kollektiven Identitätsverlust einer kolonisierten Bevölkerung angesichts der Konfrontation mit einer als überlegen empfundenen Fremdkultur. Rückblickend betrachtet scheint diese Furcht kaum übertrieben. Auch mehr als 50 Jahre nach der politischen Unabhängigkeit Indiens ist die koloniale Vergangenheit des Landes mit all ihren "perilous consequences" allgegenwärtig. Dies wurde nicht zuletzt durch die indischen Reaktionen auf westliche Kritik an den jüngsten Atomversuchen deutlich, die eher von einem tiefsitzenden Kolonialkomplex als von Souveränität zeugten. Bestrebungen, das nationale Selbstwertgefühl zu stärken und die Spuren des kolonialen Erbes auszulöschen, haben in Indien vor allem seit den Wahlsiegen der rechts-hinduistischen BJP an Intensität gewonnen. Solche späten Anstrengungen einer 'intellektuellen Dekolonisation' manifestieren sich nicht nur in der Umbenennung von Städten, Straßen und Plätzen, sondern auch in den Versuchen, das Bildungssystem umzugestalten. Von 'indianisation of education' ist die Rede und davon, dem 'Geist von Macaulay' den Garaus zu machen. Welcher Art die 'Fundamente der indischen Kultur' sind, die die neue Regierung wieder in den Mittelpunkt der Schulcurricula gerückt sehen möchte, ist offensichtlich: Die Pflege von Sanskrit und der 'Nationalsprache' Hindi, die Betonung hinduistischer Symbole sowie die revisionistische Bearbeitung der Geschichtslehrbücher zeugen davon, dass auch die 'Indisierung' des Bildungssystems Teil jenes weiteren Projektes ist, dessen Endziel in der Verbreitung einer sich auf 'Hindutva' gründenden, homogenen nationalen Identität besteht. Flankiert wird dieser Paradigmenwechsel in der staatlichen Bildungspolitik darüber hinaus noch von der immensen Expansion eines Netzwerkes nichtstaatlicher Schulen und Colleges im Umfeld des sogenannten Sangh Parivar. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. ISBN 3899132890 Sprache: de Gewicht in Gramm: 550.

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