Mittelalter-Mythen, 7 Bde., Bd.3, Verführer, Schurken, Magier
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Verführer, Schurken, Magier, Verführer, Schurken, Magier: Die Trias des Titels steht prototypisch für historische Personen und fiktive Figuren, die durch Normverletzungen, Regelverstösse, Sittendelikte, Wertemissachtungen, Verhaltensübertretungen oder Moralvergehen aus der gesellschaftlichen Mitte verbannt worden waren, oder die sich selbst von der Gesellschaft abgewandt haben und diese von ausserhalb in Frage stellen. Als soziale Aussenseiter und Widersacher der Gesellschaft werden diese Personen und Figuren überwiegend negativ dargestellt. Das heisst aber nicht immer, dass sie unter negativen Vorzeichen rezipiert wurden: Denn in ihren Eigenschaften und Verhaltensweisen spiegelt sich oft das Fragwürdige gängiger Normen, Sitten und Bräuche, aber auch die Suche nach Rechtfertigung alter sowie die Begründung neuer ethischer Normen und Werte. Kunst und Literatur haben sich ihrer bedient, um die gesellschaftlicher Praxis zugrunde liegenden verbindlichen sittlichen Normen der jeweils herrschenden Moral und die Begründung von Formen und Prinzipien rechten Handelns zu beweisen oder auch zu verwerfen. Unterschiedliche Zeiten fassen sie durchaus unterschiedlich, ja widersprüchlich auf, und viele von ihnen sind bis heute in Literatur und Kunst, auf der Bühne und im Film lebendig geblieben. Das Gesamtwerk Mittelaltermythen umfasst 7 Bände (3-908701-09-0). Ulrich Müller ist Professor für Deutsche Literatur des Mittelalters an der Universität Salzburg. Werner Wunderlich ist Professor für das Kulturfach an der Universität St. Gallen. Inhaltsverzeichnis: Werner Wunderlich (St. Gallen): Verführer, Schurken, Magier. Mythos, Rezeption und Typologie sozialer Aussenseiter Leander Petzoldt (Innsbruck): Albertus Mag(n)us. Albert der Grosse und die magische Tradition des Mittelalters Thomas Lindner (Salzburg): Motivgeschichtliche Überlegungen zu Alcina und Armida John L. Flood (London): Agnes Bernauer - eine bayerische Queen of Hearts? Maria Dorninger (Salzburg): Biblische Verführerinnen. Pothiphars Frau - Judith - Bathseba Oswald Panagl (Salzburg): Blaubart. Eine unendliche Geschichte im Spannungsfeld von mythischen Archetypen und seelischen Projektionen Siegrid Schmidt (Salzburg): Die Buhlschaft - ein Weibs-Bild José Manuel López de Abiada (Bern): Celestina -die Kupplerin Katharina Pappas (Essen): Die hässliche Gralsbotin Cundry. Über Verhüllung und Enthüllung im Parzival Wolframs von Eschenbach Michael Mecklenburg (Berlin): Verführerin oder Verführte? Zur Figur der Dido in der volkssprachigen Literatur des Mittelalters José Manuel López de Abiada / Doris Studer (Bern): Don Juan Alexander Schwarz (Lausanne) / Dorothee C. Papendorf (Schöppenstedt): Eulenspiegelähnliche Gestalten William C. McDonald (Virginia): Mythos Eulenspiegel - Sieg eines zwitterhaften Listreichen Margarete Hubrath (Chemnitz): Eva. Der Sündenfall und seine Folgen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Elke Loenertz (Essen): Der Freischütz - ein dämonischer Schurke auf Jagd Wilhelm Heizmann (Göttingen): Freyja Brigitte Janz (Bayreuth): Genelun: den armen Iudas er gebildot. Verrat und Verräter im deutschsprachigen Rolandslied Michael Aichmayr (Salzburg):Gonnella Ulrich Müller / Margarete Springeth (Salzburg): Guenievre / Ginover - eine femme fatale des Mittelalters Siegrid Schmid (Salzburg): Hanswurst. Salzburger Sauschneider oder Revolutionär Albrecht Classen (Tucson /Arizona): Helena von Troja - verführte Verführerin, Freudenbringerin und Untergangsfigur. Ein antiker Mythos im Nachleben des Mittelalters und der Neuzeit Siegrid Schmidt (Salzburg): Jedermann - ein Spiel durch die Jahrhunderte Maria Dorninger (Salzburg): Judas Ischarioth Monika Zumbühl / José Manuel López de Abiada (Bern):Die Jüdin von Toledo Máire West (Newcastle upon Tyne): Keltische Seherinnen und Zauberinnen Caitlin Matthews (London): Der Zauber der Frauen. Die heilige und magische Rolle der keltischen neunfaltigen Schwesternschaften Christa Tuczay (Wien): Kirke Rüdiger Krohn (Chemnitz): habt ir von Klinsor n.

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