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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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Von Händler/Antiquariat, BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer [53994756], Wahlstedt, Germany.
Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. "Die Spiegelauer Waldbahn" lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen". Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn" genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ga, Books.
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
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Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. "Die Spiegelauer Waldbahn" lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen". Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn" genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ga, Books.
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Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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Ohetaler, 2005. 2005. Hardcover. Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn 0.
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Symbolbild
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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2005 Hardcover 163 S. Zustand: gebraucht - sehr gut, Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar `nur` eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb `Spiegelauer Waldbahn` fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Versand D: 6,99 EUR Schmalspureisenbahn Waldbahnen Eisenbahn Zug Waldbahnschiene Schienennetz Staatsbahn Bayerischer Wald Feldbahn Forsttransporte Nebenbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar `nur` eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb `Spiegelauer Waldbahn` fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht ! Angelegt am: 25.02.2014.
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Symbolbild
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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ISBN: 9783937067148 bzw. 3937067140, vermutlich in Deutsch, Ohetaler, gebundenes Buch.

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Von Händler/Antiquariat, BOOK-SERVICE Lars Lutzer - ANTIQUARIAN BOOKS - LITERATURE SEARCH *** BOOKSERVICE *** ANTIQUARIAN RESEARCH.
Ohetaler, 2005. 2005. Hardcover. Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Schmalspureisenbahn Waldbahnen Eisenbahn Zug Waldbahnschiene Schienennetz Staatsbahn Bayerischer Wald Feldbahn Forsttransporte Nebenbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Symbolbild
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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Ohetaler, 2005. 2005. Hardcover. Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Schmalspureisenbahn Waldbahnen Eisenbahn Zug Waldbahnschiene Schienennetz Staatsbahn Bayerischer Wald Feldbahn Forsttransporte Nebenbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Symbolbild
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

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ISBN: 9783937067148 bzw. 3937067140, vermutlich in Deutsch, Ohetaler, gebundenes Buch.

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Von Händler/Antiquariat, BOOK-SERVICE Lars Lutzer - ANTIQUARIAN BOOKS - LITERATURE SEARCH *** BOOKSERVICE *** ANTIQUARIAN RESEARCH.
Ohetaler, 2005. 2005. Hardcover. Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Schmalspureisenbahn Waldbahnen Eisenbahn Zug Waldbahnschiene Schienennetz Staatsbahn Bayerischer Wald Feldbahn Forsttransporte Nebenbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !
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9783937067148 - Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter): Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei
Symbolbild
Ludwig Reiner (Autor), Hermann Beiler (Bearbeitung), Richard Sliwinski (Mitarbeiter)

Die Spiegelauer Waldbahn: Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des Maschinenbetriebes Spiegelau von der Planung bis zur Auflösung mit 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. [Gebundene Ausgabe] Schmalspurei (2005)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC

ISBN: 9783937067148 bzw. 3937067140, vermutlich in Deutsch, Ohetaler, gebundenes Buch.

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Ohetaler, 2005. 2005. Hardcover. Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !Schmalspureisenbahn Waldbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Schmalspureisenbahn Waldbahnen Eisenbahn Zug Waldbahnschiene Schienennetz Staatsbahn Bayerischer Wald Feldbahn Forsttransporte Nebenbahn ISBN-10 3-937067-14-0 / 3937067140 ISBN-13 978-3-937067-14-8 / 9783937067148 Schmalspureisenbahn Bayerischer Wald Plattling Deggendorf Zwiesel Grafenau Niederbayern Landshut Die Spiegelauer Waldbahn Die Geschichte der Spiegelauer Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes, von der Planung bis zur Auflösung mit über 200 historischen Fotos, Zeichnungen und Plänen und Berichten von Zeitzeugen. “Die Spiegelauer Waldbahn“ lautet der Titel des Buches aus dem Ohetaler-Verlag, das am 15.12.2005 erschienen ist. Es beschreibt den Bau und Betrieb der Waldbahn und des staatlichen Maschinenbetriebes in Spiegelau. Der Holzreichtum des Bayerischen Waldes konnte früher fast nicht genutzt werden. Nur die Holztrift war ein Transportsystem, mit dem größere Holzmengen bewegt werden konnten. Aber die Trift war nur im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen möglich. Um 1890 wurde die Eisenbahnstrecke Plattling-Deggendorf-Zwiesel und Zwiesel-Spiegelau-Grafenau gebaut. Sie erschloss die tieferen Lagen des Bayerischen Waldes. Aber das meiste und schönste Holz befand sich in den mittleren Lagen bis 1000 m Höhenlage. Der Chroniker Fellmeth berichtete 1926: „Schon im Jahre 1889 hatte daher der damalige Amtsvorstand des jetzigen Forstamtes Spiegelau, Königlicher Forstmeister Leythäuser, die Anregung gegeben, das ausgedehnte Waldgebiet durch ein großzügiges Waldbahnnetz an die Lokalbahn in Spiegelau anzuschließen. Aber erst 20 Jahre später war es dem Genannten, der inzwischen als Forstrat bei der Regierung (von Niederbayern) in Landshut das fragliche Gebiet als Inspektions-Bezirk erhalten hatte, vergönnt, seine Idee durchzuführen“. Ab 1900 gab es Planungen für eine Schmalspureisenbahn, die in Spiegelau an das Schienennetz der Staatsbahn angeschlossen werden sollte. 1909 war es dann so weit. Eine 600-mm-Spur führte von Spiegelau bis Mauth-Finsterau im unteren Bayerischen Wald. In der Bevölkerung wurde sie allgemein die „Waldbahn“ genannt. Mit ihr transportierte man das Holz aus dem Hochwald zur Verladestelle in Spiegelau, wo es auf normalspurige Staatsbahnwaggons verladen und in Richtung Zwiesel abtransportiert wurde. Damals war die kleine Bahn eine Sensation und viele Besucher aus ganz Europa kamen in den Bayerischen Wald. Sie gab vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Die Stammstrecke war die 32 Kilometer lange Linie Spiegelau-Mauth, die als erste Strecke der Waldbahn 1909 von der Forstverwaltung Spiegelau und der Firma O&K gebaut wurde. 1926 gab es schon 41 Kilometer Strecken- und 5 km Nebengleise. Und das Schienennetz wurde immer weiter ausgebaut, bis es über 100 km lang war. Die Strecken waren sehr steil, und führten bis in eine Höhenlage von 1000 m. Es gab auch viele enge Kurven. Die Gleise lagen auf stabilen Bahndämmen, die man im Gelände heute noch findet. Der Maschinenbetrieb befand sich in Spiegelau. Der Lokschuppen steht immer noch, und zwar neben der Bahnstrecke nach Zwiesel, kurz nach dem Bahnhof in Fahrtrichtung rechts. Anfang der 20er baute man dort eine Drehscheibe und kurz darauf ein Gleisdreieck bei der Sagwassersäge. So konnten die Dampfloks zur Bergfahrt gewendet werden. Personenverkehr gab es offiziell keinen. Nur die Waldarbeiter wurden auf den offenen Holztransportwägen zu den Arbeitsplätzen mitgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Bahn in einem sehr schlechten Zustand. Die Forstverwaltung wollte sie nicht sanieren, denn den Holztransport übernahmen immer öfter die LKWs. 1957 begann der Rückbau der Gleise, und am 11. Mai 1960 fuhr der letzte Zug. Waldbahnschienen findet man manchmal als Zaunsäulen, oder sie wurden beim Hausbau in die Decken einbetoniert. Dieses unscheinbare Buch war für mich eine echte Entdeckung. Die (für ein vermeindliches Eisenbahn-Fachbuch) ungewöhnliche, und anfangs gewöhnungsbedürftige Art des Textes, erweist sich für den geneigten Leser, der eher an Heimatgeschichte und den Menschen und Gewerken interessiert sein sollte, als Fundgrube alter Techniken, Zeiten und deren Umstände. Er findet darin nicht nur Informationen zum technischen System der Waldbahnen (für Eisenbahnfans vieleicht mitunter etwas dürftiger als gewohnt), sondern Einblicke in die Organisation, Anlagen und Betrieb und die Einbindung in das gewachsene Umfeld einer solchen Einrichtung. So kommen Zeitzeugen (im O-Ton) zu Wort und man findet Bilder und Beschreibungen, sowie Dokumente, die dieses Buch zu einem Erlebnis und einem Quell von Aha-Effekten macht. Überhaupt scheinen mir in diesem Buch die Menschen im Mittelpunkt zu stehen, und nach der Lektüre finde ich, Sie haben es verdient. Insgesamt sehr empfehlenswert (nicht nur für Waldbahnfreunde). Die Spiegelauer Waldbahn war zwar 'nur' eine 600mm Feldbahn, die ausschließlich für Forsttransporte gebaut wurde, und auf der nie planmäßige Personenzüge fuhren. Mit einer Streckenlänge von bis zu 100km war sie die größte derartige Bahn in West- und Mitteleuropa -- daher ist dieser Betrieb, der bereits um 1960 völlig abgebaut wurde, heute noch überregional bekannt In einer Zeit, in der nahezu jeder 08/15 Nebenbahn ( deren Existenz schon 20km weiter nur noch Bahntechnisch Interessierten bekannt ist ) eine umfangreiche Monographie gewidmet ist, hat es mich schon lange gewundert, warum eine derartige Perle wie die Spiegelauer Waldbahn hier völlig leer ausging. Mit diesem Buch ist diese Lücke jedoch in erfreulicher Form geschlossen worden. Verfaßt wurde das Buch offenbar von einem Heimatkundler, und nicht von einem Eisenbahnfan: Das ist die große Stärke des Buches, jedoch auch seine Schwäche. Wie schon der aus dem Rahmen fallende Betrieb 'Spiegelauer Waldbahn' fällt das Buch aus dem Rahmen der üblichen Streckenmonografien. Denn die Geschichte der Bahn wird nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der Holzgewinnung, - transport, - verarbeitung gestellt. Und dieser Bereich hat sich im letzten halben Jahrhundert gewaltig gewandelt. Wer die Bilder betrachtet, sieht einmal, was für ein Personalintensives, körperlich anstrengendes und gefährliches Geschäft das seinerzeit war. Projektierung, Ausbau, Beschreibung des verästelten Streckennetzes, und das ganze drumherum sind sehr ausführlich, wenngleich sich einige kleine Wiederholungen einschleichen. Nicht ganz so gut gelungen ist der Bereich der Fahrzeuge und die betriebliche Abwicklung: Hier werden Formulierungen gebraucht, die ein eisenbahntechnisch bewanderter Autor so nicht zu Papier gebracht hätte. Eine Tabelle der Fahrzeuge mit ihren wichtigsten Daten wäre wünschenswert -- auch die Art und Weise, wie hier der ausschließlich nach Bedarf gefahrene Betrieb organisiert war, fehlt leider. Allerdings wird hier teilweise die dürftige Quellenlage ihren Tribut gefordert haben. Das Buch ist sauber gedruckt und verarbeitet. Die Bilder sind sehr gut reproduziert - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Bildmaterial es hier überhaupt gibt, und wie alt es zztl. ist. Hervorzuheben ist die Fotostrecke, die den Holzhof in Klingenbrunn in vollem Betrieb zeigt (heute eine einsame Wiese mitten im Wald!) Alles in allem ein gelungenes Buch zu einer außergewöhnlichen Eisenbahn, daß nicht nur eisenbahntechnisch Interessierte anspricht !
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