Beten ist Küssen - Neue Essais zum alten Vaterunser
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Neue Essais zum alten Vaterunser Das originale Gebet aller Christen, das Vaterunser, wird hier interpretiert. Der erste Beter dieses sehr kurzen Gebets war Jesus von Nazaret. Er lebte und wirkte vor 2000 Jahren in Palästina. Alles in diesem Gebet spricht von: Nähe. Nähe von Jesus und seinem Gott. Der Wunsch nach Gottesnähe und dessen besser: deren bereits eintretende Erfüllung. Dem ersten Beter des Vaterunser ist sein Gott ungemein nahe; und jedem späteren Vaterunser-Beter auch. Das Sprechen dieses Gebets ist quasi ein Küssen: Der Betende hängt so an den Lippen des Angebeteten, dass dieser, der andere, gar kein anderer mehr ist. Er war es nie. Zweit- ja drittrangig ist dann die Frage, ob Gott (= dieser Andere, der jedoch mein Allernächster ist) diese oder jene Bitte meines Gebets hört und erfüllt oder nicht. Denn der, an dessen Lippen ich hänge (und der an meinen Lippen hängt), der sagt zwar vielleicht nicht zu allen meinen Bedürfnissen und Wünschen einfach Ja. Aber zu mir ganz grundlegend! Denn Küssen heißt Bejahen. 01.01.2011, PDF.

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Das originale Gebet aller Christen, das „Vaterunser“, wird hier interpretiert. Der erste Beter dieses sehr kurzen Gebets war Jesus von Nazaret. Er lebte und wirkte vor 2000 Jahren in Palästina. Alles in diesem Gebet spricht von: Nähe. Nähe von Jesus und seinem Gott. Der Wunsch nach Gottesnähe und dessen – besser: deren – bereits eintretende Erfüllung. Dem ersten Beter des Vaterunser ist sein Gott ungemein nahe; und jedem späteren Vaterunser-Beter auch. Das Sprechen dieses Gebets ist quasi ein Küssen: Der Betende hängt so an den Lippen des Angebeteten, dass dieser, „der andere“, gar kein anderer mehr ist. Er war es nie. Zweit- ja drittrangig ist dann die Frage, ob Gott (= dieser Andere, der jedoch mein Allernächster ist) diese oder jene Bitte meines Gebets hört und erfüllt – oder nicht. Denn der, an dessen Lippen ich hänge (und der an meinen Lippen hängt), der sagt zwar vielleicht nicht zu allen meinen Bedürfnissen und Wünschen einfach „Ja“. Aber zu mir ganz grundlegend! Denn Küssen heißt Bejahen.

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Neue Essais zum alten Vaterunser, Das originale Gebet aller Christen, das „Vaterunser“, wird hier interpretiert. Der erste Beter dieses sehr kurzen Gebets war Jesus von Nazaret. Er lebte und wirkte vor 2000 Jahren in Palästina. Alles in diesem Gebet spricht von: Nähe. Nähe von Jesus und seinem Gott. Der Wunsch nach Gottesnähe und dessen – besser: deren – bereits eintretende Erfüllung. Dem ersten Beter des Vaterunser ist sein Gott ungemein nahe; und jedem späteren Vaterunser-Beter auch. Das Sprechen dieses Gebets ist quasi ein Küssen: Der Betende hängt so an den Lippen des Angebeteten, dass dieser, „der andere“, gar kein anderer mehr ist. Er war es nie. Zweit- ja drittrangig ist dann die Frage, ob Gott (= dieser Andere, der jedoch mein Allernächster ist) diese oder jene Bitte meines Gebets hört und erfüllt – oder nicht. Denn der, an dessen Lippen ich hänge (und der an meinen Lippen hängt), der sagt zwar vielleicht nicht zu allen meinen Bedürfnissen und Wünschen einfach „Ja“. Aber zu mir ganz grundlegend! Denn Küssen heißt Bejahen.

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